Die Grundaussagen des Heiligtums, einschließlich der Geheimnisse des Heiligtums, wurden wie folgt
zusammengefasst:
Mit einem Schöpfungsakt
organisierte sich unbelebte Materie im Universum zu einem Werden, dem Belebten.
Das
Belebende lässt einzelne Wesen
leiblich entstehen, von denen jeder Teil des allgemeinen Lebens ist, das die Göttin, die im Heiligtum für das in der subjektiven Empfindung personalisierte
Göttliche steht, schuf,
das der Mensch aber nur wahrnehmen kann, wenn es von ihm auf andere übertritt, wie zum Beispiel beim Akt der Zeugung und
der Empfängnis. Das Göttliche wird im Heiligtum zur weiblichen Göttin personalisiert als Reaktion auf die Totalität eines einzigen männlichen Gottes in den vorherrschenden Religionen. Tatsächlich ist aber das Göttliche als das eigentliche Sein weder nach Geschlecht (Gott oder Göttin) noch nach Ein- oder Mehrzahl (Gott oder Götter), noch nach sonstigen dem menschlichen Erkenntnisvermögen eigenen Kategorien oder Anschauungen für den Menschen zu begreifen.
Das Göttliche ist Teil des Lebens
des Einzelnen, das Leben selbst ist indes kein Sein, sondern ein Werden, mithin allein
infinitesimal als etwas bestimmt und beruht auf der Kraft der Göttin. Sie tritt im
Augenblick des Übergangs auf andere
dem Menschen gegenüber, so dass er in
diesem Augenblick sich mit ihr
vereinigen kann.
Dies
geschieht im leiblichen Gebet wie dem Sakralakt, denn das Göttliche offenbart sich nicht im Abstrakten und Virtuellen, dem sogenannten Geistigen, sondern im Realen, Gegenständlichen, dem Leiblichen. Im Zentrum
steht die Liebe, nicht als Idee, sondern als
leibliches Ereignis und Erregung. Der Mensch selbst ist die verleiblichte Kraft der Göttin, das heißt das jeweilige Ergebnis ihrer
entsprechend gerichteten Energie,
deren universelle
Plastizität sich in der Freiheit
des Menschen spiegelt. Seine Freiheit ist die seines Willens, dem er jede Gestalt geben kann, ungeachtet der Möglichkeit, ihn auch zu verwirklichen, was von den Bedingungen seiner Umwelt abhängt. Als Teil des allgemeinen Lebens gliedert jedoch seine Verantwortung und das in ihm als advocatus publicus siedelnden Gefühl der Gerechtigkeit ihn bei der Ausübung seiner Freiheit in eine dabei zu bildende Gemeinschaft ein. In ihr bringt er mit anderen gemäß einer ihm vorliegenden Information abgestimmte Beiträge ein, um Gemeinsames zu bewirken, das als Virtuelles bezeichnet wird und wozu alles Gesellschaftliche und auch die Kultur gehören. Hierin wird eine Virtualisierung der allgemeinen Lebenskraft gesehen. Des Menschen Leitschnur bleibt jedoch stets das eigene Leben, so wie alles immer nur ein Geben und ein Nehmen ist, selbst die Liebe.
Jede
Liebe entstammt der Seele der Göttin
und die Liebe, als sie auf die Welt traf, wurde zu ihrer Lust. Die Menschen erfahren sie nicht
anders, wenn sie den Schöpfungsakt, um Neues
zu beleben, wiederholen. Die Lust und Liebe gründen tief im Menschen, richten sein
bewusstes Leben aus, wenn er nach Glück strebt. Die Liebe ist das Mittel,
mit dem Göttliches Getrenntes
bindet, sie ist von gleicher Qualität, wenn auch anderer Intensität, wie die Kommunikation
und wie sie Teil der allgemeinen Bindungskraft, die überhaupt erst die
Verbindung des Einzelnen mit anderen zum Werden eröffnet und damit selbst erst das Leben entstehen lässt und die ebenso mit ihrer Kraft die unbelebte Welt bewirkt.
Die
Liebe Gottes ist die, die jeder Mensch selbst fühlt, sie muss auf Körper treffen, mithin sich
verleiblichen, um sich dabei zu entfalten, als Idee oder Ideelles nur kann der Mensch sie nicht real erfahren. Sie findet sich, wenn sich die Menschen Treue versprechen, aber ebenso im Heiligtum, wenn es allein darum geht, die Göttin zu ehren. Seinem Bewusstsein als System sich selbst
spiegelnder Spiegel, dem auch die Vorstellung von einer Gegenwart
entstammt, verdankt der Mensch, dort auch die Liebe der Göttin als solche im Wege der Erleuchtung zu erfahren und damit
das einzig real existierende Allgemeine, von dem des Menschen Leben nur ein Teil
ist. Im Heiligtum geht es, anders als im zivilen
Leben, nur um diese Liebe, nicht um Vermehrung, Treue und Erfüllung, es sei denn man meint die Treue der Göttin (zu Gott oder den Göttern) gegenüber. Denn die Göttin sehnt sich nicht weniger als der
Mensch nach Lust und Liebe, wobei sie sich in ihrer Liebe dem Menschen gegenüber entfreit und in Liebe ihre Freiheit bindet.
Biologisch
wirken Lust und Liebe bei der Vermehrung und Erhaltung der Art. Im
Zusammenleben der Menschen treiben Lust und Liebe mit dem Streben nach Glück sie dazu,
Gemeinsames zu bewirken und verlässlich die
versprochenen und erwarteten Beiträge zu erbringen. Während in der Natur das Ziel zu leben,
jeden Zweifel ausräumt, regiert beim
Streben nach dem Glück, wenn man sich
mit anderen abspricht, Gemeinsames zu bewirken, der Irrtum
und die Kultur zeichnet alles unterschiedslos auf. Das
Heiligtum will den Menschen an die Nahtstelle führen, wo biologisches Reales auf gesellschaftliches
Virtuelles
trifft, um den Irrtum zu verringern, wenn Lust und Liebe sie sich mit anderen
verbinden lassen. Daher knüpft
das Heiligtum dort an, wo Natur und Sein aufeinander treffen.
Dort
soll der Mensch in Heiliger Hochzeit zum Erlebnis des Göttlichen geführt werden, das allein inmitten steht.
Treue schuldet der Mensch hier nur der Göttin und ist von allen anderen
Bindungen befreit. Im Sakralakt treffen nur Menschen zusammen, die allein die Göttin suchen, nicht jedoch aus anderen
Gründen miteinander
verbunden sind. So gelangen sie zur Verallgemeinerung von Lust und Liebe (ihrer
Galaktisierung), allein um sich
mit der Göttin zu vereinen.
Denn in der Vereinigung, gleich wo
und wie sie geschieht, trifft der Mensch immer auf den Atem des Göttlichen.
Die
Bedeutung der Heiligen Hochzeiten, die im Heiligtum gefeiert werden, hat sich
indes gewandelt. Während vor der Übernahme der Macht durch das
Patriarchat, heilige Hochzeiten in enger Anlehnung an die Kreisläufe der Natur gefeiert wurden, spiegeln
sie heute das sich gewandelte Verhältnis der Menschen zu ihrer Umwelt
wieder, das weit mehr vom Abstrakten gestaltet ist und weitgehend Ergebnis der Absprachen der
Menschen ist, zur bestimmten Zeit am bestimmen Ort das Bestimmte verlässlich zu tun. Aller Irrtum erweist
sich erst im Zusammenbruch des so Bewirkten. Die heutigen Heiligen Hochzeiten wollen den Menschen auch daher zurück zu der Nahtstelle zwischen Natur und
Sein führen, wo der Atem der Göttin in ihrer Lust und Liebe weht.
Der
Weg der Gläubigen im Heiligtum
verläuft über sieben Grade,
denen innerhalb des Ordens zwar auch eine funktional festgelegte Bedeutung zukommt, die aber als
spirituelle Kategorie allen offenstehen und die, in der Entwicklung gradlos, im siebten Grad in der
dauerhaften Vereinigung mit dem Göttlichen gipfeln, wenn das Ziel in Form
der höchsten Weihe eines
oder einer allgemeinen
Geliebten erreicht ist und man aller in Zeit und Raum sowie Grund und
Ursache ausdrückenden Bedingungen
enthoben ist. Dahinter steht die Entwicklung der Erkenntnis, die auf die Welt gerichtet nur zu negativen Wahrheiten führt (das etwas nicht gilt), indessen auf die allgemeine die Welt belebende Kraft der Göttin bezogen über die Erleuchtung die positiven Wahrheit offenbart, die ohne durch Wahrnehmung, Urteil und Geltung vermittelte Erkenntnis in das Bewusstsein tritt. Im siebten Grad gelangt der Erleuchtete an den Rand des von ihm mittels seiner Erkenntnis nicht fassbaren Seins, dem die im Wege ihrer universellen Plastizität in jederlei Weise gestaltbare Energie entsteigt und der in Form der allgemeinen Lebenskraft alle Belebung der Welt und die Welt selbst entstammt. Der Erleuchtete aber kann an der universellen Plastizität selbst teilhaben und mit seinem Willen außerhalb aller Zwangsläufigkeit des Werdens Neues gestalten,was ihn über alle anderen erhebt.
Beiträge:
Sein und Werden in der Göttin Schoß
Nur Leiblichkeit begründet Leben
Der Schönheit göttliche Erleuchtung
Erkenntnis - Optimierung und Erleuchtung
Allgemeine Liebe, Entfreiung und Verlässlichkeit
Die universelle Ausrichtung der Bindungskraft
Das Geheimnis des Lebens
Nur Leiblichkeit begründet Leben
Der Schönheit göttliche Erleuchtung
Erkenntnis - Optimierung und Erleuchtung
Allgemeine Liebe, Entfreiung und Verlässlichkeit
Die universelle Ausrichtung der Bindungskraft
Das Geheimnis des Lebens
Gedicht:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen