Als
Gesellschaft bezeichnen wir die Organisation vieler Einzelner (Individuen) in
einem größeren Verband, in dem die Einzelnen in ihrem Zusammenwirken jeweils
gemeinschaftliche Einrichtungen zu ihrem Schutz und ihrer Förderung schaffen.
Die Einzelnen ordnen sich dabei den Vorgaben zur Bildung gesellschaftlicher
Zustände ein bzw. unter und verhalten sich entsprechend der ihnen hierzu
erteilten Information.
Dabei überlagern sich die Aktionen vielfach, indem das eine abgesprochene
Verhalten auf das andere aufbaut und so ein System aus dem jeweils aufgrund des
abgesprochenen Verhaltens Bewirkten besteht. Die Besonderheit eines Systems ist
die, dass es sich aus dem Zusammenspiel des Bewirkten bildet und nicht
unmittelbar aus den Beiträgen der Einzelnen. Das System selbst aber bleibt virtuell,
da es von diesen Beiträgen abhängt. Der Mensch selbst ist als Einzelner
ein Mangel-
und Irrwesen, biologisch ist er das Ergebnis eines ihn in jedem Augenblick
erzeugenden Prozesses, den die daran beteiligten Zellen, Organe und Organismen
aufgrund einer ihnen vorgegebenen Information über das hierzu von ihnen
erforderliche Verhalten bewirken. Eine fehlerhafte Umsetzung der Information
beeinträchtigt oder verhindert das Werden. Der Einzelne nimmt sein Entstehen in
seinem Bewusstsein wahr.
Die Sinne vermitteln ihm darüber hinaus Abdrücke von der Umwelt, wovon er sich
in deren Rahmen ein inneres Bild erzeugen kann. Von Natur aus, also biologisch,
verfügt er über körperliche einschließlich emotionaler (das heißt gefühlter)
Anlagen, die ihm das Zusammenwirken mit anderen Menschen ermöglichen. So
entstehen erste gesellschaftliche Formen, wie beim Geschlechtsverkehr (Sexualität)
und dem Zusammenleben in der Gruppe, um Kinder aufzuziehen. Sich unmittelbar
gewahr bleibt der Mensch mit Ausnahme des Geschlechtsaktes (als der biologischen
Vereinigung zweier Einzelner zu Einem) nur seiner Selbst und seines Inneren,
Eindrücke anderer erhält er nur, soweit seine Sinne, Gefühle und seine
Verstandesleistungen es ihm vermitteln, zudem durch Informationen, die ihm
über Symbole wie
Gesten und Sprache zugehen, bzw. mit denen er sich entsprechend anderen
mitteilt. Den Symbolen wird dabei eine bestimmte begriffliche Bedeutung
zugeordnet, über die sich die Menschen im Laufe ihrer Geschichte verständigt
haben. Die Begriffe gewinnt der Mensch aufgrund seines Abstraktionsvermögens
und ordnet sie den Symbolen zu, woraus vor allem die Sprache gebildet wird. Das
sind die Mittel, woraus die Einzelnen die Gesellschaft bilden, wenn sie sich
absprechen, zur bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sich in bestimmter
Weise zu verhalten. Dies entspricht dem Verhalten der biologischen Glieder
beim Werden des
Lebens. Die Menschen handeln indessen bewusst, was die Möglichkeiten des zu
Bewirkenden gegenüber der biologischen Evolution exponentiell erweitert.
Während in der Evolution für Mutation und Selektion oft Jahrmillionen benötigt
werden, kann dies bei dem Zusammenwirken sich ihrer Selbst, ihrer Handlungen
und Wirkungen bewusster Einzelner in Stunden oder Jahren, je nach Einsichts-
und Entscheidungsfähigkeit, geschehen. Dies schuf dem Menschen die (auch
technische) Möglichkeit, seine biologische natürliche Existenz zu erweitern und
durch abgesprochenes Verhalten ihm günstigere Zustände zu bewirken. Mit der
Zunahme der Informationsmedien, wie etwa bei der Verschriftlichung der Sprache, des Buchdrucks und heute
der digitalen Medien, konnte die dem gemeinsamen Bewirken zugrunde
liegende Information komplexer und die Anzahl der Beteiligten wegen
der sowohl örtliche wie zeitliche Grenzen sprengenden Informationsübertragung
größer werden, was sich auf die zu bewirkenden gesellschaftlichen Zustände
wiederum auswirkte. Hinzutrat das Organisationsvermögen, das auch räumlich oder
zeitliche entferntere Beteiligte mit einbeziehen ließ. Damit lösten sich die
bewirkten gesellschaftlichen Zustände aus der für jeden Einzelnen vorgegebenen
räumlichen und zeitlichen Beschränkung und gaben ihm schließlich den Eindruck,
dass die Gesellschaft und ihre Einrichtungen über eine eigene Realität und ein
eigenes Sein verfügen
würden. Indessen hauchte nichts dem gesellschaftlichen Bewirkten ein eigenes
Leben ein. Selbst die mächtigsten Staaten entschwinden gänzlich, wenn es an den
Beiträgen der Einzelnen fehlt. Jeder gesellschaftliche Zustand ist nur im
Augenblick seines Werdens vorhanden und entschwindet, wenn ihn die ihn
bewirkenden Einzelnen nicht wollen. Und er gilt nur deswegen als vorhanden,
weil die Beteiligten abgesprochen haben, so tun, als sei er vorhanden. Weil
aber diese Realität somit eine Fiktion ist, nennen wir alles Gesellschaftliche
im Heiligtum im
Gegensatz zum realen inneren Erlebnis des Einzelnen virtuell. - Gesellschaft
ist allein das Ergebnis von Kommunikation und
ihrer Bindungskraft. Ihre
Stärke hängt von der Dauerhaftigkeit und Effizienz der Kommunikation zwischen
den Gesellschaftsmitgliedern ab. Jede Kommunikation bedient sich des
Abstrakten, das mithin Kennzeichen gesellschaftlicher Formen ist. So zu tun,
als habe das Abstrakte und
damit die Gesellschaft eine eigene Realität, birgt die Gefahr, dass die
Einzelnen schließlich ihre eigene Urheberschaft vergessen. Dies gilt umso mehr,
je größer der Druck der einen auf die anderen ist, die die Gesellschaftlich
betreffende Information auch umzusetzen. Dies wird im Rahmen der Möglichkeiten
der digitalen Informationsverarbeitung gewaltig zunehmen und eine Rückbesinnung
auf die Herrschaft des Individuums, das jede gesellschaftliche Form nur
entstehen lässt, wird umso dringlicher. Durch die Rückkehr
der Göttinnen aber rückt ihre
Kraft, die ausschließlich die des Einzelnen ist, wieder in den Mittelpunkt
und mit der Verehrung der Göttin, der
Verallgemeinerung (Galaktisierung)
ihrer Lust und
Liebe, wenn die Menschen sie im Sakralakt preisen,
strahlt ihre Kraft in die Gesellschaft nur durch den Einzelnen. Nichts was
lebt, wäre ohne diese Kraft der Göttin denkbar, in die Gesellschaft aber
gelangt sie ausschließlich durch das Individuum.
Beiträge:
Gedicht:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen