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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

ÜBERSICHT HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN / FAQ


Samstag, 13. November 2010

Lustbarkeit

Lust ist ein individuelles Erlebnis, mit dem Freude und Befriedigung verbunden sind. Sie erlebt der Mensch, wenn die allgemeine Lust und Liebe, die als Eigenschaft der Göttin zugeordnet wird, auf seinen Körper trifft. Sie wird gefühlt und kann nur in jedem Einzelnen empfunden werden, niemals aber kollektiv, nicht anders als Hunger, Durst, Angst, Zorn usw. Menschen können sich absprechen, Gemeinsames zu bewirken, indem jeder zur bestimmten Zeit am bestimmten Ort das dabei Bestimmte tut, um etwas zu erreichen, von dem sie hoffen, dass es bei ihnen (oder anderen) Lust auslöse, nicht anders, um den Hunger zu stillen oder einer Gefahr zu begegnen. Das so gesellschaftlich und damit virtuell (da es allein vom Willen der daran Beteiligten und ihrer Beiträge abhängt) entstehende Ergebnis, das Bewirkte also, ist aber nicht selbst die Lust und ersetzt sie auch nicht. Vielmehr nennt man es ob seiner Eignung, Lust zu erzeugen, Lustbarkeit. Dies ist ein bloßer Begriff, der das aufgrund der zugrundeliegenden Information, die die Beteiligten umsetzen, zu Bewirkende bezeichnet und der für diesen Zustand steht. Die Lustbarkeiten sind daher stets Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen, wie alles Gesellschaftliche, haben aber unmittelbar, wie alles Allgemeine, keine Realität, sondern bezeichnen ein Werden oder einen Prozess, an dessen Ende die Befriedigung individueller Lust des Einzelnen stehen kann. Lustbarkeiten haben in unseren Gesellschaften einen umso höheren Wert, umso mehr Menschen, Lust zu bereiten, sie geeignet sind. Sportliche Großveranstaltungen etwa veranlassen selbst die höchsten Staatsrepräsentanten, unter Vernachlässigung ihrer Arbeit ihr individuelles Lusterlebnis öffentlich gemeinsam mit der Masse zu erleben und dort zur Schau zu stellen. An dieser hohen Wertschätzung (auch im Sinne eines gesellschaftlichen Wertekatalogs) haben aber nur Lustbarkeiten teil, nicht jedoch die individuellen Lusterlebnisse. Bei öffentlichen Lustbarkeiten erzeugte Lust wird indessen, da sie gemeinschaftlich erlebt wird, der Lustbarkeit selbst zugerechnet, wie auch ansonsten die Menschen gesellschaftlich Bewirktes als Seiendes (und nicht bloß Werdendes) fingieren. Für das eigentliche individuelle Lusterlebnis des Einzelnen gilt diese Bewertung nicht, es sei denn es gilt als garantiert, dass sich die öffentliche Lust der Lustbarkeit dort fortsetzt. Die Lust als solche, wie sie im Einzelnen nur entstehen kann, gilt als verwerflich, wie der schale Beigeschmack des Begriffs des Hedonismus zeigt. Wer Lust für sich allein oder mit anderen außerhalb des öffentlichen Raums sucht und erlebt, gerät in Verdacht der Verwahrlosung und Verluderung. Je nach gesellschaftlicher Ordnung wird dies geduldet, aber niemals anerkannt oder gar gefördert. Denn die Gesellschaft will die Kontrolle über die Lust nicht verlieren. Die Lust und das Streben nach Glück sind Eigenschaften des Individuums, die seine Autarkie begründen. Je autarker ein Einzelner ist, umso weniger ist er im Rahmen gesellschaftlicher Beanspruchungen (die allesamt wieder nichts anderes als Einzelinteressen im gesellschaftlichen Gewande darstellen – ohne sie damit inhaltlich zu würdigen) beherrschbar (es bedarf umso mehr seiner Überzeugung). Hierauf gründet die weitverbreitete Abwertung aller privaten Lust – was selbst pervers ist, da Lust stets nur privat und individuell erlebt werden kann. Der unterschiedliche Umgang mit der privaten Lust einerseits und der öffentlichen Lust andererseits ist Ausdruck eines Beherrschungssystems. Die Vertauschung von Lust und Lustbarkeit oder auch die Verallgemeinerung der privaten zur öffentlich Lust, pervertiert indessen die Lust und führt zu ihrer Vernichtung und nicht zu ihrer Förderung. Im System des modernen Sozialstaats hat sich als Folge des Sozialismus ein Sozialhedonismus bis dato unbekannten Ausmaßes entwickelt, dessen Inhalt in allen gesellschaftlichen Bemühungen ausschließlich darauf gerichtet ist, dass es in virtuellen Kategorien gesehen Allen immer besser geht und die Begünstigten dafür immer weniger Entbehrungen auf sich nehmen müssen. Es handelt sich um die öffentliche Lust des Sozialleibs, als welcher bildlich die Gesellschaft im Sozialstaat gesehen werden kann, der Leib wird immer träger und will immer mehr für immer weniger an eigener Leistung und individueller Verantwortung. Nachdem dies als solches, das heißt für alle, nicht möglich ist, zerfällt die sozialstaatliche Gesellschaft typologisch in zwei Klassen: derjenigen, die in ihrem Glückstreben immer neue Entbehrungen auf sich nehmen, um Werte zu schaffen, die sie zur Befriedigung ihrer Lust glauben zu benötigen, und derjenigen, denen die von anderen geschaffenen Werte aufgrund politischer Machtverhältnisse, ohne die hierzu erforderlichen Entbehrungen erleiden zu müssen, unter dem Vorwand der Solidarität zugewiesen erhalten; dies erfolgt in immer größer werdendem Umfang mit immer weniger Aufwand für die Begünstigten. Diejenigen, die unter Entbehrungen nach Glück streben, erfahren immer weniger Lust, da ihnen die von ihnen geschaffenen Werte immer mehr zum Zweck der Umverteilung weggenommen werden. Dies erlebt jeder tätige Einzelne in Form einer anwachsenden Abgabenlast, zunehmenden Regulierung des eigenen Leistungsbereichs (wo die abzugebenden Werte geschaffen werden), Zurückdrängung der Freiheit in allen wirtschaftlichen und beruflichen Belangen und vieles mehr. Zum Ausgleich dieses (individuellen) Lustverlustes verweisen ihn diejenigen, die für andere seine Leistungen nutzen und die politische Macht ausüben, auf die allgemeinen Lustbarkeiten. Das Heiligtum hat zum Ziel, die Bedeutung der individuellen Lust im Einzelnen wiederherzustellen. Auch hierzu bedarf es einer allgemeinen Lust, aber das ist die der Göttin, das einzige reale Allgemeine in der Welt. Diese Lust aber findet sich nur in den Körpern eines jeden Einzelnen, dem auch jede Form der gesellschaftlichen Lustbarkeit zu dienen hat. Im Heiligtum erlebt der Mensch die eigenen Lust als göttlich. 


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