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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Samstag, 13. November 2010

Sexualität

Sexualität bedeutet Geschlechtlichkeit und umschreibt damit die Tatsache, dass der Mensch, wie viele der Lebewesen der Erde, über eine geschlechtlich eindeutige Zuordnung zu einem weiblichen oder einem männlichen Geschlecht verfügt. Dabei bestimmt das Geschlecht darüber, welche Rolle der Mensch bei seiner Fortpflanzung übernimmt, womit weitreichende unterschiedliche Eigenschaften verbunden sind, die das jeweilige geschlechtliche Wesen bestimmen. In der Geschichte des Menschen knüpften die Kulturen stets an diesen unterschiedlichen Merkmalen an, wie vor allem die Weltanschauungen und Religionen weitgehende Anforderungen an Verhaltensweisen mit der jeweiligen geschlechtlichen Einordnung als weiblich oder männlich verbunden haben, wodurch entscheidend die in den jeweiligen Gesellschaften den Frauen oder den Männern zugeordneten Rollen bestimmt wurden und noch werden. Die Ursache der dualen Trennung in zwei Geschlechtern liegt darin, dass das Leben ein Prozess ist, in dem alle an ihm beteiligten Glieder durch ein bestimmtes Verhalten einen lebenden Organismus bewirken, das heißt ihn in jedem Augenblick entstehen bzw. werden lassen. Dabei folgen die Beteiligten einer ihnen zugrunde liegenden und somit mitgeteilten Information, die das Werden steuert. Dies geschieht innerhalb einer Zeit, dass heißt der Prozess hat einen Anfang und dauert solange an, bis er beendet ist. Damit unterscheidet sich das Leben begrifflich von einem Sein, das existiert und somit ist, ohne stets in jedem Augenblick Ergebnis eines darauf zielenden Zusammenwirkens der am Prozess Beteiligten zu sein und dabei von deren jeweiligen Verhalten abzuhängen, das der zugrunde liegenden Information entsprechen muss. Ein Sein kann der Mensch nur denken, bzw. scheinbar in den toten ihn umgebenden Dingen finden. Auch ordnet der Mensch dem Göttlichen die Eigenschaft des Seins zu. Dadurch aber, dass alles Leben ein Prozess und somit nur ein Werden ist und daher stets einen Anfang besitzt, muss zu dem Einen etwas hinzutreten, damit der Prozess beginnt, das heißt am Entstehen sind daher zumindest zwei prozessual verschiedene Ursachen beteiligt. Die besondere Eigenschaft eines jeden Lebenden ist, sich zu vermehren und dabei das Leben in einem neuen Wesen weiterzugeben. Dies begründet die Belebung der Welt. Daraus ergibt sich, dass die Fähigkeit, durch Zufügung des Einen zum Anderen den ein Leben als Werden startenden Prozess auszulösen, entweder die Eigenschaft des einen oder des anderen Lebewesen sein muss, woraus sich das Werden zweier verschiedener Arten von Wesen herleitet. Diese bezeichnen wir als weiblich oder männlich. Das heißt, dass mit der Tatsache des Lebens als eines Werdens und seiner Vermehrung durch Übertragung oder Neubegründung (je nach Sicht) die Herausbildung und Beteiligung zweier Arten von Lebewesen zwingend verbunden ist, die auch wiederum ausreichend ist. Diese Erklärung ist deswegen insoweit nur ausreichend, aber nicht notwendig, da es etwa in Form der eingeschlechtlichen Vermehrung innerhalb eines hierdurch definierten Wesens einen Befruchtungsprozess gibt, der beide notwendigen Teile in sich vereint (abgesehen davon, dass diese Art der Vermehrung entwicklungsgeschichtlich sehr viel neueren Datums ist und für lange Zeiträume als weniger stabil gilt). Es bleibt aber auch hier bei der Notwendigkeit eines Dualismus zweier die Weitergabe eines einzelnen Lebens auslösenden Teile. Anderes wäre nur dann möglich, wenn das Leben ein Sein wäre, was zwar vielfach begrifflich konstruiert wird oft um den Preis, Realität und Virtualität  des Allgemeinen zu vertauschen, was aber den durch eigene Wahrnehmung leicht überprüfbaren Tatsachen widerspricht. Das Seiende kann nur das sein, was das Werden bewirkt und das ist der einzige Zugang, den der Mensch zum Göttlichen als etwa über ihn Hinausweisendes finden kann. Wir im Heiligtum sehen darin die seit der Befruchtung und Belebung der Welt wirkende Kraft der Göttin, die das Werden ausrichtet und das Leben trägt, wobei wir das Bild einer befruchtenden Göttin als bildliche Umschreibung eines begrifflich Unfassbaren verstehen. Das aber, was Weibliches und Männliches verbindet, also die Bindungskraft selbst, um das allgemeine Leben zu erhalten, somit auch die Sexualität, entstammt unmittelbar einem über das eigene Werden hinausreichenden göttlichen Wirken. Sie ist ein Teil der Göttin, den sie in die Welt brachte, um das Leben zu beseelen. Sie ist mit allem versehen, was sie als Göttliches ausweist, wer sie im Orgasmus erfährt, bedarf weder eines Grundes –ist sie doch selbst Grund allen Handelns- und die Zeit und der Ort verlieren ihre Bedeutung, im Orgasmus selbst liegt der Sinn begründet. Nur das Glück, als welches wir mit dem Bewusstsein die Seele der Göttin, das Göttliche, schauen, greift weiter. Ihr entnimmt man Muster für alles Schöne und Gute und gründet ganze Welten darauf. In ihr erblüht die Seele eines jeden Einzelnen, denn es ist der Weg der Göttin. Deswegen ist sie stark mit der Lust verbunden, denn die Lust ist die Wahrnehmung des Werdens. Hierauf beruht auch ihre den menschlichen Willen so stark bestimmende Wirkung, weswegen sie etwa im Wege der Prostitution auch zu Erlangung anderer Vorteile seit je erfolgreich eingesetzt wurde. Die Sexualität beruht auf einer Urkraft ähnlich dem Feuer. Mit großer Macht und Gewalt lodert sie aus dem Menschen und sie bedarf in der Gesellschaft der Form, denn ohne Formung versengt sie andere. Jeder indessen, der Macht über andere ausüben und die Menschen seinem Willen unterwerfen will, bekämpft sie, denn solange die Energie der Göttin dort lodert, ist der Widerstand des Einzelnen unüberwindlich. Darum haben alle großen Systeme, seien sie religiöser oder staatlicher Natur oder oft gemeinsam verbunden, die Sexualität in Verruf gebracht und ihre Ausübung auf das zur Erhaltung der Art Notwendige beschränkt, zudem die Normen für Männer und Frauen streng geschieden. Dies unternahm das Christentum ab dem vierten und fünften Jahrhundert, um die noch in die Antike überkommenen Göttinnen endgültig zu überwinden und seine Herrschaft über die Menschen mittels der zur Erbsünde erklärten Geschlechtlichkeit und hieraus unvermeidbar folgenden Schuld begründet. Vertreiben ließen sich die Göttinnen nicht, so dass Maria als Muttergottes im Konzil zu Ephesus 431 bestätigt wurde, wenn auch seither versucht wurde, sie aller Weiblichkeit und Geschlechtlichkeit zu entkleiden. Auch konnte man die Sexualität nicht unterbinden, sie aber in Randbereiche abdrängen, wo sie wegen ihrer fortbestehenden Kraft und Gewalt in Prostitution, Pornografie und sexueller Gewalt entartete. Dies dient alles nur dem Machterhalt, sei es im Staat, sei es in der Religion, sei es ansonsten in der Gesellschaft, um die Herrschaft der Männer und die Entrechtung der Frauen aufrechtzuerhalten. Im Heiligtum dient die Sexualität wie beim leiblichen Gebet im Sakralakt  und bei der Galaktisierung von Lust und Liebe als Zugang zur Kraft der Göttin, zu ihrer Energie und ihrem Willen. Denn die Sexualität kommt vom Göttlichen, wobei sich Gott und Göttin selbst nicht nach ihr unterscheiden, sind sie doch des Dualismus von Zeit und Raum im Werden enthoben. Als göttliche Energie ist die sexuelle Kraft ungeschieden, weswegen auch gleichgeschlechtliche Lust und Liebe an ihr ebenso teilhaben. Es ist das göttliche Sein, das sich über sie dem Menschen erschließt. Durch die Verallgemeinerung der Sexualität finden die Menschen den Zugang zum Göttlichen und dessen alles bindende Energie. Denn alle Wahrheit der Göttin liegt tief im Leib begraben, mit dem allein man die Göttin liebt. Der Mensch hält auf diese Weise der Göttin seine Treue, außerhalb der Tempel und der Tage der Göttin im zivilen Leben wandelt sich diese Pflicht zur Treue denjenigen gegenüber, denen man sie versprochen hat. Die mit der Sexualität verbundene Urgewalt findet hierdurch in der Gesellschaft ihre unverzichtbare Formierung, wie auch in den Regeln, die die sexuelle Selbstbestimmung aller, aber auch die Schwachen und Jugendlichen vor dem starken sexuellen Begehren anderer schützen.

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