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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Samstag, 13. November 2010

Würde

Die Würde eines Menschen beruht auf der Annahme, dass der Mensch als Individuum und Einzelner seine Bedeutung nicht ausschließlich aus der Tatsache seines eigenen Lebens ableitet, sondern dass seine Existenz als Werden Teil eines Zusammenhangs ist, der über diese Existenz selbst hinausweist. Die christliche Vorstellung vom Menschen als Gottes Ebenbild erhellt diese Vorstellung: der Mensch schreitet wegen seiner angenommenen Gottähnlichkeit über seine eigene Existenz hinaus und seine Würde gründet darin. Wer sich an ihr vergreift, vergreift sich auch an Gott. Im säkularen Verständnis kann die Würde indessen nur auf dem Leben als solchem gründen, was im Heiligtum als das allgemeine Leben bezeichnet wird. Als Teil dieses die Welt belebenden Vorgangs erlangt jeder Mensch eine Bedeutung, die sich nicht in der Tatsache seines eigenen Lebens und dessen Werdens erschöpft. So wie das Leben steht auch die Würde nicht zur Disposition anderer, auch nicht wenn die Eingriffe in gesellschaftlichen Formen (nach übereinstimmender Information zur bestimmten Zeit am bestimmten Ort das Bestimmte zu tun) auftreten. Die Würde ist vielmehr allem gesellschaftlichen Abstrakten entzogen, jeder Norm, Form oder Idee. In den modernen Staatsverfassungen wird Würde gerade in diesem Sinne als Abwehrrecht gegen den Staat verstanden. Die Würde vermittelt daher ebensowenig wie das Leben ein Recht im Sinne einer gesellschaftlichen Kategorie, vielmehr ist sie auch hier der Gesellschaft vorgegeben, will diese sich nicht selbst ins Unrecht setzen. Die Würde erschließt sich inhaltlich aus dem Leben und allem, was dazu gehört, hier vor allem der Freiheit und der Wahrheit, gäbe es keine Freiheit, bedürfte es weder der Würde noch der Wahrheit und jeweils umgekehrt. Das Leben selbst gründet auf der Lebenskraft, die als Kraft der Göttin im Heiligtum versinnbildlicht wird, und in der zur Belebung der Welt vermittelten Lust und Liebe  sowie dem Glück als der dem Menschen ins Bewusstsein gelegte Grund seines Lebens. Wer diese notwendigen Eigenschaften des Lebens in Frage stellt, greift die Würde eines Menschen an. Würde gibt es nur in Bezug auf das einzelne Individuum, allgemein, das heißt darüber hinausgehend, kann sie nur als Teil des allgemeinen Lebens sein, da dieses das einzige reale Allgemeine, woran der Mensch teilhat, ist. Nicht allgemein ist sie im Sinne einer eigenen gesellschaftlichen Kategorie. Die Würde als gesellschaftlicher Begriff, als etwas abstraktes Allgemeines, existiert nicht und hat keine andere Bedeutung als jeder andere Begriff. Wie alle aufgrund realer individueller Verhältnisse gebildeter Allgemeinbegriffe kann auch eine so verstandene Würde nur die Bedeutung haben, die andere Einzelne definitorisch dort hineingelegt haben. Zumeist werden solche Begriffe gebildet, um das Gegenteil von der eigentlich zugrunde liegenden Bedeutung erreichen. Dies gilt besonders, wenn die Begriffsbildung zur Durchsetzung einseitiger ethischer, weltanschaulicher oder religiöser Vorstellungen instrumentalisiert wird. So dient Würde als durch gesellschaftliche Inhalte begründeter Wert zumeist dem Zweck, nicht die Freiheit Einzelner zu befördern, sondern sie einzuschränken und ihre Würde mithin zu verletzen. Würde und Freiheit folgen ebenso wie Lust, Liebe und Glück aus der Selbstbewusstwerdung des Prozesses, in dem das Leben eines jeden Einzelnen erzeugt wird und das jeder Einzelne als einziges Reales wahrnimmt, alles andere wird ihm über Sinne oder Symbole vermittelt. Es  ist die Selbsterfahrung eines jeden Individuums als Kern seiner Identität und damit auch als Nabel der Welt. Hierauf wird jeder Mensch im Laufe seines Lebens immer wieder zurückgeführt, zumeist schon jeden Morgen nach seinem Aufwachen vom Schlaf. Dieses Leben des Einzelnen mit seinen Eigenschaften der Würde und Freiheit, der Lust und Liebe und des Glücksstrebens weist auf das allgemeine Leben, dessen Teil ein jedes Leben eines Einzelnen ist. Hieraus folgt die Verantwortung und ebenso die Vorstellung der Gerechtigkeit als advocatus publicus in jedem Einzelnen, teilweise der christlichen Nächstenliebe vergleichbar. In Bezug auf die Würde ist dies die Erkenntnis, dass auch die anderen Menschen in der gleichen Würde leben wie der sich selbst als Subjekt wahrnehmende Einzelne und somit alle gesellschaftlichen Aktivitäten in dem Bemühen enden, alles auf einen Nenner zu bringen. Dieser Nenner ist aber keine allgemeine Würde und das dabei von jedem Einzelnen angestrebte Wohl ist auch kein Gemeinwohl, sondern der Nenner besteht in dem Ausgleich der Interessen, der schon dann scheitert, wenn die Würde eines einzigen Beteiligten nicht mehr gewahrt wird. Die Würde betrifft den Lebenskern des Einzelnen und seinen hieraus abgeleiteten Bedürfnissen, weswegen die Würde die Möglichkeiten anderer, mit gemeinsamen (gesellschaftlichen) Maßnahmen in den Lebensbereich Einzelner einzugreifen, durch die Würde begrenzt werden. Jede Form der Kollektivierung steht daher in einem natürlichen Spannungsverhältnis zur Würde. Zur Aufrechterhaltung der Würde ist nämlich alles stets ein Geben und Nehmen und Abweichungen, den Ausgleich hinauszuschieben, bedürfen eines besonderen Grundes. Denn niemand ist auf Dauer des anderen Dieners, weil ansonsten  die Würde des einen derjenigen des anderen untergeordnet würde. Jede Allmacht wiederspricht der Würde, auch wenn es die eines Staates wäre. Damit begrenzt die Würde den kollektiven Handlungsraum beachtlich. Denn kein Recht und keine Ethik kann einen Einzelnen verpflichten, sich am gemeinsamen Bewirken zu beteiligen, wenn seine Würde etwa weniger geachtet wird als die anderer Beteiligter oder derjenigen, denen das Bewirkte zugutekommt. Die die eigene Freiheit treffende Verantwortung entspricht nur dann der Würde, wenn es auch andere so halten. Für sich selbst zu sorgen, folgt aus der Freiheit und Würde, andere daran zu hindern, verletzt deren Würde. Nimmt man dem, der für sich selbst sorgt, von dem, was er für sich vorgesehen hat, beeinträchtigt das seine Würde jedenfalls dann, wenn es anderen zufließt, die dadurch daran gehindert werden, für sich selbst ebenso zu sorgen. Die Würde der Einzelnen beschränkt daher jede sozialstaatliche Umverteilung. Denn es verletzt die Würde eines jeden Einzelnen, den man zwingt, sich daran zu beteiligen, andere entwürdigende Verhältnisse zu bewirken. Allein, wenn die Würde als Teil des allgemeinen Lebens, so wie auch die Freiheit, die Lust und Liebe sich in der Göttin bei ihrer Verehrung im Heiligtum wieder verallgemeinern (Galaktisierung) und zu deren Lust und Liebe werden, vereinigt sich auch die Würde eines jeden Einzelnen zu einer einzigen göttlichen Würde. Angesichts der Würde der Göttin wird auch jede einzelne Würde geheiligt und kehrt der Einzelne heim in sein  ziviles Leben, ist seine Würde durch die Kraft der Göttin gestärkt, sie gegen Angriffe aller Art  erfolgreich verteidigen. Denn die Würde verteidigt man nicht anders als die Freiheit durch Widerstand

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