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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

ÜBERSICHT HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN / FAQ


Sonntag, 5. Dezember 2010

Verantwortung

Verantwortung kann als die sich­ aus der Einsicht in seiner Teilhabe am allgemeinen Leben ergebende Verpflichtung des einzelnen Menschen umschrieben werden, die Auswirkungen seines aufgrund des freien Willens beschlossenen Verhaltens auf hiervon betroffene Andere zu bedenken und sie im Abgleich mit den eigenen Belangen zu berücksichtigen. Sie findet ihren Ausdruck zum Beispiel in der christlichen Nächstenliebe. Verantwortung ist ohne Freiheit nicht vorstellbar. Freiheit ist die Fähigkeit eines Menschen, seinen Willen frei und nicht durch Anderes oder Andere bestimmt fassen zu können. Der Mensch ist jedoch an die biologischen Rahmenbedingungen seines Denkens gebunden, wird indes durch die Weite seines Bewusstseins mit der Fähigkeit zur Selbstspiegelung und zur beliebigen Negation des Gespiegelten beflügelt. Der Lebenstrieb des Menschen aber richtet alles so aus, dass jeder sein eigenes Leben eigennützig befördert. Denn alles zielt auf den Erhalt des eigenen Lebens. Das ist eine natürliche Funktion des Lebens und gibt nichts anderes als die Kraft der Göttin wieder. Im Heiligtum glauben wir, dass die einst unbelebte Welt durch die Kraft der Göttin belebt wurde, die die göttliche Energie in Form ihrer Lust und Liebe zum Leben hin ausgerichtet hat. Das Göttliche erkennt der Mensch als das Glück, nach dem zu streben, sich als seines Lebens Sinn erweist. Jedoch kann er wegen seines freien Willens diesen auch gegen sein Leben und damit sogar gegen die Göttin selbst richten, denn diese will vom Menschen geliebt werden und Lieben kann man nur freiwillig. Den göttlichen Ursprung seines Lebens erkennt der Mensch an seiner Teilhabe am allgemeinen Leben, das er kraft seiner eigenen Sexualität und der Fähigkeit zum Gebären weiterzugeben im Stande ist. Die die Welt belebende Kraft der Göttin findet eine unmittelbare Realität im eigenen Leben. Hierauf gründet auch alles Gesellschaftliche als vom Menschen bewirktes Virtuelles. Wenn nun der Mensch sein eigenes Leben bei seinen Entscheidungen bedenkt, erkennt er es als Teil des ganzen allgemeinen Lebens und sieht in der Vereinigung zum Ganzen zugleich das Eigene. Das ist die Nahtstelle des Einzelnen zu den Anderen, mit denen er grundsätzlich (mit Ausnahme der emotionalen Kommunikation) nur über Symbole, mithin in abstrakten Formen, kommunizieren kann. Was er aber für sich und die Auswirkungen auf andere bedenkt, kann nur ein konkretes Fühlen sein, nicht anders als bei der Liebe und der Gerechtigkeit. Die Verantwortung entstammt aber bereits einer abstrakten Reflexion einer höheren Ebene der Selbstspiegelungen seines Bewusstseins. Infolge ihres freien Willens können die Menschen nur mittels der Einsicht in ihre Verantwortung zusammenwirken. Nachdem jeder Mensch über diesen freien Willen verfügt, können sie Gemeinsames nur bewirken, wenn ein jeder gemäß dieser Einsicht in seine Verantwortung handelt, was bereits im Prinzip allen Werdens begründet ist. Denn jedes Werden beruht darauf, dass sich die Beteiligten gemäß der zugrundeliegenden Information verhalten. Daher ist die Verlässlichkeit die Grundlage allen Lebens und richtet die göttliche Energie zur Kraft. Verantwortung geht aber über die Verlässlichkeit, das Versprochene oder in Aussicht Gestellte zu tun, hinaus, wenn sie den Einzelnen veranlasst, bei seinem Verhalten die Belange der davon betroffenen Anderen auch dann zu berücksichtigen, wenn dies selbst nicht abgesprochen war. Der Einzelne urteilt eigenständig so, als seien die Anderen die Seinen und die Seinen er selbst,  und schafft damit eine moralische Instanz in sich. Hierin besteht gerade das Besondere der Verantwortung. Damit nimmt der Einzelne das Fremde in sich auf wie das Eigene, woraus die sehr große Gefahr entsteht, dass andere ihn hierüber fremd bestimmen. Ähnlich wie in der Liebe, die zur Identifikation des Geliebten mit dem Selbst führt, liefert der Einzelne sich zugleich dem Missbrauch infolge dieser Öffnung aus, was aber schon allein wegen der Kraft der Göttin, die hierbei wirkt, unvermeidbar ist. Die Gefahr, missbraucht zu werden, ist umso größer, je vorbehaltsloser die Verantwortung angenommen wird. Hinzutritt, dass der Mensch die nicht erfüllte Verantwortung als Schuld erfährt und andere, wenn sie erst einmal Zugang zur inneren Verantwortung der Menschen gefunden haben, diese noch umso leichter durch hervorgerufene Schuldgefühle manipulieren können. Im Heiligtum wird dieser Gefahr dadurch begegnet, dass die unmittelbare Vereinigung mit der Göttin in den Gottesdiensten und Sakralakten erfolgt und in ihrer leiblichen Vergegenwärtigung jeder Missbrauch ausscheidet, womit zugleich ein innerer Maßstab für das Einzelne und das göttliche Allgemeine des Lebens geschaffen wird. Verantwortung gibt aber anderen niemals ein Recht, wie ebenso wenig Liebe oder Gerechtigkeit berechtigen, vielmehr verpflichtet hier allein die Göttin die Einzelnen zur Gegenleistung für die ihnen durch ihr Wirken verschaffte Freiheit. Nur wegen seines freien Willens kann der Mensch verantwortlich handeln, bei seinen Entscheidungen die Gerechtigkeit bedenken und andere lieben. Deswegen gibt es auch keine Selbstverantwortung gegen sich selbst, dies ist ebenso nur eine Metapher wie eine sich aus gesellschaftlichen abstrakten Werten einstellende ebenso abstrakte Verantwortung: das sind Abstrakta, allein im Begrifflichen verhaftet, und diese haben nur die Bedeutung, die andere, zumeist in Verfolgung ihrer eigener Belange, ihnen zuvor beigelegt haben. Dies gilt auch für die Solidariät, wenn ihr gesellschaftlich verpflichtende Wirkung beigelegt wird. Hier bestimmt allein das Recht, das in dem vereinbarten Verfahren gesetzt wird, die Pflichten. Die Verantwortung fließt indessen nur aus der Freiheit als göttliches Geschenk.

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