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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Samstag, 13. November 2010

Geist

Unter Geist werden gemeinhin die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen zusammengefasst, um ihnen in der Gesamtheit eine eigene essentielle Bedeutung zu geben. In der Philosophie und Theologie wird diese Bedeutung verallgemeinert und in Gegensatz zu der Materie, Körperlichkeit und ihrer Erfahrung gesetzt, woraus sich der Dualismus von Materie/Geist und Körper/Geist entwickelt hat. Dem Geist werden häufig nicht erfahrbare sondern nur erdenkbare Eigenschaften beigelegt und so von den scheinbaren Fesseln des irdischen Lebens befreit wird er in Verbindung zum Göttlichen erhöht. Als Heiliger Geist tritt er im Christentum als Ausdruck der Göttlichkeit der Vielfalt irdischen Lebens entgegen. Maria wurde nach diesem Glauben von ihm befruchtet, indem der Heilige Geist auf Irdisches traf und so dem Gottessohn irdische Gestalt gab, was der über viele Jahrtausende vorherrschenden Vorstellung von der weiblichen Gebärmacht im Rahmen des Matriarchats entsprach, wonach in den Leib der Frauen die Seelen Verstorbener eintraten und auf diesem Wege wiedergeboren wurde (später um die Vorstellung ergänzt, dass zuvor der Mann durch den Geschlechtsakt den Leib der Frau für den Eintritt der geistigen Existenzen bereitet). Das Heiligtum leugnet eine besondere Bedeutung des Geistes und vor allem dessen über jeden Einzelnen hinausgehende Allgemeinheit, in der Vorstellung von einem heiligen Geist sieht es einen Gegenentwurf zum Leben. Es beschränkt seine Bedeutung auf eine begriffliche heuristische Funktion zur Beschreibung der intellektuellen menschlichen Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten, auch als Denkleistungen beschrieben, sind nicht anderer Natur als alle übrigen dem Körper zugerechneten, die Ausdruck des Lebens eines Einzelnen sind (Leben, einzelnes). Das Leben eines jeden Menschen ist ein Werden und kein Sein, auch die einem Geist zugeordneten Funktionen sind Ergebnisses dieses Werdens. Das Leben entsteht infolge der es in jedem Augenblick bewirkenden Prozesse, in dem die daran Beteiligten sich entsprechend einer ihnen vorliegender Information in bestimmter Weise verhalten und zwar fortschreitend, von sich teilenden Zellen, über von diesen gebildeten Verbänden und mit aus diesen zusammengeschlossenen Organismen und Organen. Das Leben reicht örtlich und zeitlich nur soweit, soweit das Werden reicht. Mittels des Bewusstseins, in dem alle Wahrnehmungen – den körpereigenen und aus den Sinnen sowie den intellektuellen verstandesgemäßen (wie Erinnern und Urteilen)- zusammenlaufen, entsteht der Mensch als sich seiner Selbst bewusstes Wesen. Mit der Vorstellung von Ort und Zeit fingiert das Bewusstsein die Gegenwart, indem für einen engen räumlichen und zeitlichen Ausschnitt Gleichzeitigkeit und räumliche Identität simuliert werden. Auf der so geschaffenen Basis laufen auch die intellektuellen Leistungen ab, die mit der Fähigkeit zur Abstrahierung (der gezielten Aussonderung von Einzelmerkmalen zur Bildung von Begriffen) ausgestattet sind. Auch vermag der Mensch zu jedem was er wahrnimmt oder auch nur denkt, das Gegenteil bilden, was ihn in den Stand versetzt, für die Zukunft zu planen, aber auch seine Folgerungen (Urteile) gleich und gegensätzlich zu fassen. In den hierbei zu bildenden gedanklichen Formen ist er dank der universellen Plastizität unbeschränkt. Die solchen Denkleistungen zuzuordnenden Begriffe ermöglichen es ihm, unabhängig von der Realität und deren Abbildungen sowie von seinen Erfahrungen Vorstellungen zu entwickeln. Allein aus der Tatsache des Erdenkens folgt indessen keinerlei Gewissheit der Realität des so Erdachten. Der infolge gewonnener Begrifflichkeit sich bildenden gedanklichen Allgemeinheit entspricht nichts in der Realität, nicht anders als zur Datenverarbeitung erfolgenden Digitalisierungen nicht entnommen werden kann, auch die Welt sei digitalisiert. Die Realität kennt keine Begrifflichkeit, die entstammt allein dem menschlichen Gehirn. Die Begrifflichkeit erlangt aber Bedeutung bei der Kommunikation, das heißt, wenn Einzelne untereinander Informationen austauschen, und deren Bindungskraft. Mit Ausnahme der oft biologisch bereits determinierten emotionalen Kommunikation, wie z.B. beim Geschlechtsakt zum Zwecke der Vermehrung, kann eine Verständigung nur mittels Symbole erfolgen, denen die am Austausch Beteiligten jeweils eine bestimmte Bedeutung beilegen (die anfangs erarbeitet werden muss). Dem dient vor allem die Sprache, deren Symbolik an Begriffen anknüpft. Symbole gewinnen aber schon ihrer Natur nach keine Realität. Infolge der Kommunikation tauschen die Einzelnen Informationen, die sie im Stande setzen, Gemeinsames zu bewirken, das heißt sich abzusprechen, zu bestimmter Zeit an einem bestimmten Ort sich in bestimmter Weise zu verhalten. Hierdurch werden bestimmte gesellschaftliche und kulturelle Zustände bewirkt, aber auch alles Gesellschaftliche bleibt ein Werden, das andauernd von den Einzelnen durch ihre Beiträge hergestellt wird und nicht mehr ist, wenn es an diesen Beiträgen fehlt. Nichts Gesellschaftliches ist ein Sein (das unabhängig vom Willen der an seinem Zustandekommen Beteiligten wäre). Somit liegt allem Werden, sei es auf rein biologischer Basis oder sei es aufgrund des Zusammenwirkens von sich ihres Selbst bewussten Einzelnen eine Information zugrunde. Diese aber ist kein Geist. Die dem Geist zugeschriebenen Besonderheiten beruhen vielmehr auf der Fiktion, dass die in der Information enthaltenen Anweisungen über das bewirkende Verhalten samt Ergebnis dem Geist selbst zugerechnet werden. Das Bewirkte wird aus dem es beseelenden Geist erklärt, obgleich es nur aus dem Zusammenwirken der einzelnen Beteiligten und deren Beiträge aufgrund der ihnen vorliegenden Information zu erklären wäre. Das ist das fortgeführte Spiel mit bloßen Begriffen. Führt man die Begriffe auf die Umstände ihrer Entstehung zurück, so ist kein Raum für einen selbständigen Geist mehr und die Welt des Idealismus und auch der Religionen mit ihren begrifflichen Konstrukten vom Jenseits und der individuellen Überwindung des Tods sind enttarnt. Die gesamte Kultur und alle sonst mit dem Geist scheinbar geadelten Begrifflichkeiten können Bedeutung als Information haben, aber nicht als Seiendes und auch nicht selber als Werdendes. Zum Werden indessen bedarf es der belebenden Kraft der Göttin, die auch tote Information im Werden erblühen lassen kann. Hier scheiden sich die Sichten grundlegend: während die Jünger des Geistes stets vom Leben wegstreben, das Glück des Jenseits weit über alles Diesseitige setzen, weil alles von einem Geist, der Gott ist, beherrscht und damit auch begründet wird, streben die Jünger des Heiligtums dem Leben zu, weil es die Kraft der Göttin ist und das Göttliche sich allein im Diesseits nur entfaltet und mithin jedes Leben selbst heilig ist, wie auch das Glück, die Lust und die Liebe in dieser Welt. 

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