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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Sonntag, 8. Mai 2011

Sein

Mit dem Sein oder einem Sein wird etwas bezeichnet, das vorhanden ist und zumindest für einen als relevant erachteten Zeitraum auch bleibt. Jedenfalls insoweit ist ein Sein unverändert, bzw. verfügt über unveränderte Eigenschaften. Im Gegensatz zu einem so verstandenen Sein steht etwas, das in jedem Augenblick bewirkt wird und dessen wahrnehmbare Erscheinung nur die Abfolge von Wahrnehmungen des in jedem Augenblick Bewirkten ist, wie es für alles gilt, das stets nur wird oder allgemeiner gesagt ein Werden ist. Begrifflich schließen sich damit Sein und Werden einander aus, bzw. können sie nur in einer infinitesimalen Betrachtung zusammen bringen, wenn die Dauer des Seins gegen Null strebt und hierbei den Augenblick des gerade Gewordenen, bzw. Bewirkten umschreibt. Dies sind indessen außerhalb der Mathematik begriffliche Spielereien, wie das berühmte Beispiel des Philosophen Zeno von Ela über den Wettlauf von Achilles und einer Schildkröte zeigt, die Achilles nie einholen könne. Entscheidender ist der heuristische begriffliche Ansatz eines Seins als Bleibendes und insoweit Unveränderliches und des Werdens als jeweils sich Veränderndes und real nur Bewirkendes. In idealistisch geprägten Philosophien und Anschauungen, bei denen dem begrifflich Abstrakten reale Bedeutung beigelegt wird, gewinnt die Vorstellung vom Sein als das Bleibende und Unveränderliche in metaphysischer Überhöhung entscheidende Bedeutung und erweist sich als Angelpunkt einer Vielzahl von allein begrifflich bedeutsamen Erklärungen. Aber auch für unsere eher naturalistischen Betrachtungen, die das reale Geschehen grundsätzlich allein im Werden eines Einzelnen sehen, ist die Kategorie des Seins unverzichtbar für das Verständnis des Werdens. Dies hat eine psychische Ursache und liegt in der Art begründet, wie das Bewusstsein eine Gegenwart wahrnimmt, genauer sie erst erschafft. Begrifflich ist die Gegenwart nur der Punkt, der auf einem gedachten Strahl die Vergangenheit von der Zukunft abtrennt, aber tatsächlich stellt sich die Gegenwart als ein Gefühl dar, mit dem in einer größtmöglichen Dichte wahrgenommener Daten diese für einen Zeitraum von weniger als 60 Sekunden als aktuell und damit gegenwärtig empfunden werden. Gefühle sind gegenwärtig per definitionem und die Gegenwart reicht soweit, soweit Datenwahrnehmungen noch unmittelbar gefühlt und nicht nur erst aufgrund einer Erinnerung  bewusst gemacht und damit erst gefühlt werden. Das gegenwärtig Gefühlte wird als ein Sein verstanden, als etwas, das innerhalb der Gegenwart existiert und somit  i s t. Das ist das Ergebnis unseres Realitätsbewusstseins, eine grundlegende Eigenschaft des Bewusstseins. Hierauf beruhen alle weiteren Wahrnehmungen, etwa, dass etwas schon da war, bzw. dass es sich bei den künftigen Wahrnehmungen weiterhin als da seiend (nicht zu verwechseln mit dem Seienden der metaphysischen Trickspielereien) erweist oder aber nicht. Wenn nicht, liegen Veränderungen vor, deren Bedeutung wir uns zu erklären haben. Erkenntnis (wie die gesamte Wissenschaft, sofern sie keine Theologie ist) bezieht sich auf solche Veränderungen, wogegen das Bleibende seine Bedeutung allein in seiner Grundlage für die Beurteilung einer Veränderung besitzt. Durch diesen Vorgang scheinen wir eine Erfahrung von einem Sein zu erlangen, was aber trügt, da es sich nur um begriffliche Eigenschaften handelt. Für die Begriffsbildung aber und damit für alles, was wir hierauf gründen, letztlich bis zu allen gesellschaftlichen Phänomen und auch der Kultur, also den sogenannten "Gegenständen" eines virtuellen Seins (bei denen wir abgesprochenerweise nur so tun, als seien sie) ist die psychische Grunderfahrung eines Seins in der Gegenwart ausschlaggebend. Hierauf gründet alles unser Denken, mit dem wir versuchen, uns einen seienden Lebensraum zu schaffen, wohlwissend dass er immer nur virtuell bleibt. Unser Leben selbst ist indessen nur das Ergebnis von es bewirkenden Prozessen, bei denen sich die am Prozesse Beteiligten gemäß einer vorgegebenen Information abgestimmt verhalten und so in jedem Augenblick etwas Bestimmtes bewirken, was wir als Leben wahrnehmen (genauer: erleben – was notwendigerweise tautologisch ist). Das, was wir hier als Sein wahrnehmen, ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Wahrnehmung von andauernden Prozessergebnissen, also eines Werdens, das endet, sobald die am Prozess beteiligten Glieder aufhören, sich entsprechend der vorgegeben Information zu verhalten. Die Prozessabhängigkeit gilt aber nicht nur für die belebte Welt, sondern für alle Teile der Erde und auch des Universums, ggf. aller Universen. Auch sie werden jeweils durch die sie in jedem Augenblick bewirkenden Prozesse erst geschaffen, genauer bewirkt, wie z.B. ein Atom nur existiert durch die andauernde Bändigung und Bündelung der Energien in ihrem Kern, nach deren Zustände sich auch die Atome vollkommen unterscheiden. In dieser Welt scheint ein Sein, wenn es denn nicht nur ein Virtuelles ist, keinen Raum zu haben. Hierüber gehen wir aber im Heiligtum einen Schritt hinaus. Denn wir erachten das Bewusstsein selbst, mit allen seinen Eigenschaften, wie dem eines freien Willens, aber auch die der wahrnehmenden Selbstwahrnehmung und  -erkenntnis und der hieraus abzuleitenden Autonomie, als den Angelpunkt des Menschseins und der einzigen möglichen Verbindung zu einem über die weltlichen Prozesse hinausgehenden nicht werdenden, also seienden Etwas, was wir als Göttliches bezeichnen. Im Bewusstsein können wir die Kraft der Göttin, wie sie die Welt belebt, wahrnehmen. Die Belebung der Welt aber erfolgt durch das allgemeine Leben, das zwar einerseits aus den Leben aller Einzelner besteht, aber andererseits auch die über jedes einzelne Leben hinausgehende Eigenschaft besitzt, im Sexualakt das Leben neuer Einzelner zu begründen. Diese - wie gesagt über jedes einzelne Leben hinausgehende- Eigenschaft macht damit dieses zu einem Teil des Ganzen, ohne dass sich das Ganze in den Teilen (der Leben Einzelner) erschöpft. Hierauf gründet der Prozess des Werdens, ohne aber selbst ein Werden zu sein. Das heißt, dass alle einzelne Leben auf dem allgemeinen Leben als Sein gründen, als etwas, dass jedem Werden vorgegeben und stets sein wird. Nicht anders gründet auch die unbelebte Welt hierauf, indem hier wie dort sich die Energie zu einer Kraft ausrichtet, die Einzelnes und Getrenntes zu einem gemeinsamen Zusammenwirken sich verbinden lässt (bewirkt durch die allgemeine Bindungskraft). In diesem Sein erkennt man im Heiligtum eine göttliche Eigenschaft und sieht hierin auch den Grund dafür, warum dem Bewusstsein selbst die Vorstellung eines Seins vorgegeben und eingegeben ist, ohne dass in dem Werden der Welt ein solches unmittelbar zu finden wäre. Die Vorstellung vom Sein entstammt der Idee des Lebens als etwas Vorgegebenes, dessen Information in der Belebung umgesetzt wird. Das Sein als solches überhöht das Bewusstsein, wie wir es auch in der Gründung der Freiheit auf der universellen Plastizität und ebenso im Glück finden, das dem Bewusstsein stets die Richtung zum allgemeinen Leben und der Lust und Liebe der Göttin weist, alles Zusammenhänge, die außerhalb von Raum und Zeit, Grund und Zweck, Ursache und Wirkung stehen. Auch die Wahrheit, die im Werden nur negative Bedeutung bei der Erkenntnis allein durch Irrtum erlangt, entfaltet im Hinblick auf das Sein einen postiven Inhalt und ermöglicht eine erleuchtende Offenbarung. Es ist hier alles eins: der Göttin Sein. Nie wird der Mensch als dem Werden verpflichtetes und damit vergängliches Wesen (genauer Bewirktes) am Sein teilhaben, aber mit seinem Bewusstsein kann er es erleben, wenn er sich mit der Göttin in ihrer Liebe vereint. Den Weg hierzu weisen wir im Heiligtum.  


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