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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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GLOSSAR

Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

ÜBERSICHT HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN / FAQ


Mittwoch, 23. März 2011

Universelle Plastizität


Unter Plastizität versteht man die Möglichkeit eines Gegenstand, jede Form anzunehmen, wie z.B. eine Knetmasse in jederlei Weise verformt werden kann. Im übertragenden Sinne wird diese Bezeichnung  für eine Eigenschaft  materieller gleichermaßen wie immaterieller Gegenstände verwandt, jeweils eine den an sie gestellten Anforderungen entsprechende Form anzunehmen oder Funktion zu übernehmen. So spricht man in der Biologie von der Neuroplastizität oder auch neuronalen Plastizität des Gehirns, im Hinblick auf dessen Eigenschaften, sich den ihm gestellten Aufgaben entsprechend anzupassen, weswegen es auch als bloßer Schwamm bezeichnet wird, der erst durch die von ihm zu erledigenden Aufgaben seine Form erhält. Bei Hirnschädigungen können aufgrund der Neuroplastizität gesunde Gehirnteile die Aufgaben des beschädigten Areals übernehmen, wie sich im gesunden Gehirn die Areale neuronal auch entsprechend den gestellten Anforderungen heranbilden können. Von universeller Plastizität spricht man, wenn ein Gegenstand oder allgemein ein Medium jede Form annehmen kann, die anzunehmen von ihm gefordert wird. Den Eindruck universeller Plastizität erweckt die Evolution, in der stets die zum Überleben passenden einzelnen Formen gefunden wurden, woraus sich die ungeheure Vielfalt biologischen Lebens und der das Leben im Werden bildenden Prozesse erklären. Dies ist indes nur der Ausdruck der universellen Plastizität der Energie, die die Energie jede Form annehmen  lässt, damit die mit der Form korrespondierende Kraft gebildet wird. Die Energie kann nur mittels der von ihr angenommenen Formen wirken (und damit wahrgenommen werden), wobei die Formen sich ständig wandeln und dabei entweder Energie abgeben oder aufnehmen, so dass in der Summe die Energie immer gleich bleibt, worauf der Erhaltungssatz der Energie gründet. Jeder Formierung der Energie liegt eine entsprechende Information zugrunde, die die Wandlung herbeiführt. In der Universalität der Plastizität liegt eine über die menschliche Existenz hinausweisende Eigenschaft, die von Vielen, so auch im Heiligtum der sieben Göttinnen, als göttlich angesehen wird. Diese Eigenschaft entspricht der traditionellen religiösen Vorstellung von einer Allmacht Gottes, der über die Macht verfügt, alles zu bewirken, nicht anders als die Energie dank ihrer universellen Plastizität jede Kraft erzeugen kann, indem sie die entsprechende Form annimmt. Im Menschen findet sich in Form seiner Freiheit mit der Möglichkeit, den Willen frei zu bilden, ein Abbild der universellen Plastizität. Denn aufgrund der Freiheit und seiner Fähigkeit des Bewusstseins zur Selbstwahrnehmung sowie der Fähigkeit zur Verneinung, kann der Mensch gedanklich jedwede Form bilden, um seine ihm durch die biologischen Abläufe vermittelte Energie einzusetzen, ohne dass damit über die Effizienz des Einsatzes etwas ausgesagt wäre. Der Mensch erlebt diese in den zu bildenden Formen unbeschränkte Möglichkeit stets als zielgerichteten Vorgang, da seinem Willen durch das im Bewusstsein gespannte Feld zwischen Behagen/Unbehagen bzw. Glücks- und Unglückspol die Richtung zum Streben nach dem Glück vorgegeben ist, indem mit der Bildung des Willens ein Unbehagen verbunden ist, das sich in der Verwirklichung abbaut und in ein Behagen wandelt. Die universelle Plastizität des Willens wirkt sich aus zu Beginn, wenn im Akt einer die Freiheit bindenden Entscheidung, der Entfreiung, der Wille von einem hierdurch ausgelösten Unbehagen begleitet gefasst wird, die äußeren Umstände indessen entscheiden über seine Realisierung und über das Maß des das Unbehagen ersetzenden Behagens. Dies zeigt, dass die universelle Plastizität zwar eine allumfassende Eigenschaft ist, ihr jedoch eine Richtung vorgegeben sein muss, was im Menschen durch das Glück und die Lust und Liebe der Göttin sowie durch die in ihm implantierte Wahrheit erfolgt, die für seine Erkenntnis nur negative Bedeutung (beim Irrtum) hat, jedoch mit positivem Gehalt die Richtung des Lebens widerspiegelt und so auch Grundlage für offenbarende Erleuchtungen sein kann. Im Heiligtum nehmen wir an, dass dies generell die Richtung des Lebens und auch der gesamten Welt und des Universums betrifft und durch die Kraft der Göttin getragen wird, einer allgemeinen Kraft, die auch die Energie und mithin jede Art von universeller Plastizität (aus-)richtet. Was diese Kraft mittels der universellen Plastizität bewirken kann, verschließt sich unserer Auffassung, die durch die spezifischen Eigenschafen unseres Gehirns bedingt und beschränkt ist. Wir können jedoch erfassen, dass diese allgemeine Kraft auch im Menschen wirkt und ihm nebst dem Bewusstsein einen freien Willen verschafft, eine universelle plastische Eigenschaft. Auch sehen wir im Heiligtum in ihr den Beweis dafür, dass der Mensch nicht nur das Ergebnis der ihn bewirkenden energetischen Kräfte ist, sondern in der Verallgemeinerung des einzelnen Lebens zu einem die Welt belebenden allgemeinen Leben (dem der Mensch durch Geburt und Sexualität verbunden ist) Teil einer allgemeinen Kraft ist, die in ihm in Form der universellen Plastizität ein Abbild des Universums gelegt hat. Diese Kraft ist die Kraft der Göttin mit der alle Energie ihre Richtung erfährt.

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Dienstag, 22. März 2011

Energie

Energie ist die Macht, die hinter einem jeden Wirken steht, sie ist die Potenz, die in jeder ihrer Formen als Kraft ausgerichtet Zustände zu ändern vermag. Diese Bedeutung kommt in der Ableitung des Begriffs aus dem Altgriechischen zum Ausdruck  von den Worten ἐν  (en) für in und ἔργον (ergon) für Werk, also im Werk oder im Wirken oder auch bewirken, für etwas, das vollbracht wurde, für eine Arbeit. In der Physik wurde sie lange Zeit als Fähigkeit, mechanische Arbeit zu verrichten, definiert, mittlerweile übertragbar auf jede Form, eine ihr entsprechende Leistung zu erbringen. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet Energie dasjenige, was hinter einem gezielten menschlichen Verhalten steht, um die dabei ausgeübte Kraft zu speisen. Im Esoterischen gelten alle Erscheinungen als Ergebnis ihres Wirkens, auch die sogenannten geistigen und von den Gefühlen abhängigen Zustände. Abgesehen von zuletzt genannten esoterischen Einschätzungen ist Energie wahrnehmbar nur in einer ihrer Formen, in denen sie dem Menschen entgegentritt, wie als kinetische (Bewegung), thermische (Wärme), elektrische, magnetische, gravitative, chemische oder Strahlungsenergie, um einige wesentlichen Formen beispielhaft aufzuzählen. Allen diesen Formen ist zu Eigen, dass die Energie eine bestimmte Richtung nimmt, der eine Wirkkraft entspricht, in der historisch ursprünglich beherrschenden kinetischen Energieform als mechanische Arbeit durch einen Vektor dargestellt. Die durch die jeweiligen energetischen Kräfte beeinflussten Zustände weisen je nach Form ein bestimmtes Bild der Veränderung auf, so dass davon auszugehen ist, dass den Änderungen jeweils entsprechende energetische Informationen zugrundeliegen. Auf solche energetischen Muster lassen sich alle wahrnehmbaren Zustände zurückführen, nicht nur Bewegung, Wärme, Elektrizität und ähnlich nichtgegenständliche Formen, sondern auch die Materie in jedem Aggregatszustand (fest, flüssig oder als Gas), wo auf atomarer Ebene die energetischen Kräfte die Zusammensetzung und damit den Zustand der Materie bestimmen. Nicht anders verhält es sich bei den biologischen Prozessen, aus deren Ablauf und Werden die Belebung der Welt resultiert. Auch hier sind es verschiedene Energieformen, deren Kräfte durch das prozessrelevante Verhalten der an den jeweiligen Prozessen beteiligten Glieder gesteuert und eingesetzt werden. Die verschiedenen Formen der Energien sind das Ergebnis jeweils bestimmter Abläufe und die Formen drücken sich unmittelbar in den ihnen entsprechen Kräften aus (wodurch sie wirken), so dass Energie stets nur als Prozess zeitlich begrenzt und örtlich eingegrenzt, also im Sinne eines Werdens mit einem Anfang und einem Ende, wahrgenommen und begriffen werden kann. Allein die Energie selbst kann im Kern als unveränderlich, Zeit und Ort enthoben verstanden werden, was einem Sein, das gleichbleibend ohne Anfang und Ende vorhanden ist, entspricht. Ihre wahrnehmbaren Äußerungen und Wirkungen in den jeweils eingenommenen Formen und deren Kräfte sind wiederum nur ein Werden, das heißt, sie beginnen und entschwinden wieder. Damit steht der Erhaltungssatz der Energie in Übereinstimmung, nach dem keine Energie jemals verloren geht und ihre Menge immer konstant ist. In ihren jeweiligen Formen, als Bewegung oder Wärme etwa, unterliegt sie indessen ständigen (auf die Formen bezogen) qualitativen und quantitativen Änderungen. Die wirkende Kraft verbraucht Energie, indem sie die Form wandelt (auflöst), mit dieser Wandlung aber wird die eingesetzte Energie wieder frei und nimmt eine andere Form an und wirkt in einer anderen Kraft. Oder eine Form wird im Zusammenhang mit der Wirkkraft einer anderen Form aufgezehrt, in dem unter Wandlung der abgebenden Form deren Energie die neue Form annimmt und in deren Kraft wirkt. Das heißt die jeweiligen Kräfte wirken durch eine ständige Aufnahme und Abgabe von Energie durch die sich wandelnden Formen. Begrifflich hier von einem energetischen Kreislauf zu sprechen, wird aber dem Umstand nicht gerecht, dass die Energie stets in ihrer uneingeschränkten Potenz gegenwärtig ist und jederzeit und an jedem Ort jede dieser Formen einnehmen kann, sie somit etwas ist, aus dem sich die Wandlungen erst  speisen. Die Wandlungen selbst laufen nicht nach bestimmten Mustern ab, sondern hängen von den jeweils gegebenen Umständen ab. Dies eröffnet  dem Menschen die Möglichkeit, durch Beeinflussung dieser Umstände (etwa durch technische Vorrichtungen) sich die Kräfte nach seinem Bedarf dienstbar zu machen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie der Mensch aktiv auf die Bedingungen des Überlebens seiner Art (außerhalb seiner sexuellen Beteiligung) Einfluss nehmen kann. Dass ihm bisher nicht gelang, Energie in einer ihrer Formen dauerhaft zu speichern, könnte auf deren Eigenschaft beruhen, nur im Werden, also in der Wandlung der Formen, ihre Kräfte zu entfalten. Indessen kann der Mensch auf in Materie gebundener Energie zugreifen, indem er Verbrennungsprozesse auslöst, wie bei den fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) oder der atomaren Energie (die Teile eines Atomes bindet und bei der Spaltung oder auch in der Vereinigung –Fusion- frei wird). Wenn auch mit der Beherrschung dieser Kräfte wiederum stets Gefahren für die eigenen Lebensbedingungen des Menschen verbunden sind, kann er auf die Nutzung keiner dieser Kräfte verzichten. Nur in der Beherrschung dieser Kräfte kann er in der Vielzahl, wie er die Erde nunmehr bevölkert, den Mangel überwinden und auch für sich selbst Schutz finden. Dass die Formen, die die Energie annehmen kann, auf die uns bekannten begrenzt sind, erscheint als unwahrscheinlich. Es ist anzunehmen, dass die Relevanz der uns bekannten und auch für möglich gehaltenen Formen einerseits durch unsere wahrgenommenen eigenen Bedürfnisse und andererseits durch die vor allem aus unserer eigenen materiellen Form abzuleitenden Erkenntnismöglichkeiten bedingt  ist. Vielmehr spricht sehr viel dafür, dass die Energie ihre Formen nach Bedarf bilden kann, die Vielfalt der Prozesse der Evolution, in der stets Anpassungen auf eingetretene Änderungen gefunden wurden, ist ein Beispiel hierfür. Man wird daher –jedenfalls von unserem menschlichen Verständnishorizont aus- davon ausgehen müssen, dass die Energie über eine universelle Plastizität in der Weise verfügt, dass sie jede Form annehmen kann, derer sie bedarf, um zu wirken. Die Anforderungen an die Form ergeben sich dabei auf jeden Fall aus den erforderlichen Wirkkräften, wie wir es in der Evolution erleben. Dies kann aber nicht die einzige oder auch nur entscheidende Richtung sein, da die Energie auch Träger des Systems ist, im Beispiel der Evolution selber erst die Formen zur Verfügung stellte, dass sich Leben entwickeln konnte. Jede Form bedarf einer sie erzeugenden Information, die muss zumindest bei Beginn eines Systems zur Verfügung stehen oder gestellt werden. Das gilt auch für den eigentlichen Akt der Belebung, dem eine eigene besondere Kraft zugeordnet werden muss. Damit wird die universelle Plastizität der Energie zum Urgrund des Universums oder der Universen, damit der Welt und allen Lebens. Alles ist ein Prozess, das heißt ein Werden mit einem Anfang und einem Ende, und jeder Zustand spiegelt eine bestimmte energetische Situation wieder. Man kann dem eine metaphysische allgemeine Kraft zuordnen, der der Energie als solcher zu eigen ist, was in der Tat in vielen religiösen und weltanschaulichen Deutungen geschieht. Denn die universelle Plastizität unterscheidet sich nicht mehr von einer göttlichen Allmacht, die die Macht zu jeder Art von Wirken besitzt. Auch das Heiligtum der sieben Göttinnen sieht in dieser Kraft das Wirken des Göttlichen, indem die Göttin die Information auch zur Belebung der Welt einbrachte und damit ihre eigene Kraft. Dies ist der Grund, warum im Heiligtum diese Kraft im leiblichen Gebet gesucht wird, denn der Mensch ist in diesem Werden durch seine Geburt und seine Sexualität, die ihm die Fortpflanzung ermöglicht, eingereiht. Die Energie bietet in ihrer universellen Plastizität den Schlüssel zum Verständnis. Der Mensch wurde durch die Möglichkeit seiner Selbstwahrnehmung in Form seines Bewusstseins und dem zugehörigen freien Willen selbst als autonomes Wesen geschaffen. Diese Eigenschaften entsprechen aber einer energetischen universellen Plastizität. Seine Gedanken sind frei und er kann sich aufgrund seines Selbstbewusstseins und der Selbstwahrnehmung auf jeder einzunehmenden Stufe alles denken (auch  wiederum verneinen) und einen hierauf gerichteten Willen fassen. Er bestimmt damit die Form, wie die Kraft (die die biologischen Prozesse ihm ermöglichen) wirken soll. Als Mangel- und Irrwesen kann er so versuchen, jeden Mangel zu überwinden und auf jeden Irrtum zu reagieren. Dem Heiligtum ist diese Eigenschaft ein Beweis für die Göttlichkeit des Menschen und des Stempels der Göttin, mit der sie die Welt belebte und mit ihrer Lust und Liebe und dem Glück dem Menschen die Richtung weist. Bestätigt wird dies auch durch die neuronale Plastizität des menschlichen Gehirns, das im Rahmen seiner es bildenden materiellen Prozesse jeweils die den Umgebungsverhältnisse entsprechende Form annehmen und seine Teile multifunktional agieren lassen kann. Das aber heißt, dass der Mensch selber mehr als nur das Ergebnis der Wirkungen der energetischen Kräfte ist, da die diese Kräfte erst bestimmenden und ermöglichende Plastizität auch ihm zu eigen ist – nach unserem Glauben als Ergebnis des Schöpfungsaktes der Göttin. Deswegen wurde ihm auch die Wahrheit eingepflanzt, ohne die er den Irrtum nie erkennen könnte, die aber im Hinblick auf die Energie und deren Sein einen positiven Inhalt erhalten kann und dammit auch eine Erleuchtung als Erkenntnisform ermöglicht. Der universellen Plastizität der Energie entspricht in ihm seine Freiheit, wonach ihm in Gedanken nichts unmöglich ist, und hierdurch ihm eine unerschöpfliche Palette möglicher Formen, selbst zu wirken und zu bewirken, zur Verfügung steht, um die passenden Formen, vor allem auch im Virtuellen und beim Zusammenwirken mit anderen zu finden. Damit gründen auch alle so vereinbarten Verhaltensweisen (für abgestimmtes Verhalten) zur Bildung gesellschaftlicher Einrichtungen auf der universellen Plastizität, an der der Mensch teilhat.

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Montag, 7. März 2011

Heilige Hochzeit

Als Heilige Hochzeit (Hierogamie, Altgriechisch: ιερογαμία) gilt der Teil eines Gottesdienstes, in dem es zur geschlechtlichen Vereinigung zur Verehrung der im Mittelpunkt stehenden Gottheit oder göttlichen Erscheinung kommt und wobei die Verbindung oder auch nur Annäherung zum Göttlichen mittels des sexuellen Erlebnisses erfolgt. Die körperliche Vereinnahmung des Göttlichen, wie sie die christliche Kirche in Form des Verzehrs von Wein und Brot kennt, geschieht in der Heiligen Hochzeit geschlechtlich. Abgesehen von heute verschiedentlich vorkommenden esoterischen Formen und außerhalb des Heiligtums geht die heilige Hochzeit als religiös-kulturelles Phänomen auf die frühe Verehrung von Göttinnen zurück, die überliefert ist für das Neolithikum und der nachfolgenden Bronzezeit (etwa ab 10.000 v. Chr.) mit Ausläufern in der Antike. Sie galt mit der erfolgreichen Durchsetzung des Christentums als endgültig überwunden. Spuren der sexuell bedeutsamen Verehrung von Göttinnen weisen noch sehr viel weiter zurück, wie in Form der die weiblichen Geschlechtsmerkmale stark hervorhebenden Statuetten nackter Frauenkörper bis zu 40.000 Jahre. Einzelheiten sind mangels des Fehlens von weiter als bis ins 3. vorchristliche Jahrtausend zurückreichenden schriftlichen Quellen umstritten. Nachdem zu vermuten ist, dass die Zurückdrängung des auch geschlechtlich bedeutsamen Göttinnenkults wie auch Formen des Matriarchats  im engen Zusammen mit der der Verschriftlichung (Erfindung und Durchsetzung der Schrift) und dem damit verbundenen Aufkommen des Patriarchats und der Phallokratisierung steht, ist dieser Mangel an schriftlichen Quellen zwangsläufig. Die insoweit zumeist aus dem ersten vorchristlichen Jahrtausend stammenden oder in ihm nachgewiesenen größeren zusammenhängenden schriftlichen Quellen weisen aber mit Deutlichkeit auf den früheren Sexualkult der Heiligen Hochzeit hin. Die bis in die Antike überlieferten Göttinnen wie Innana, Istar, Astarte, Kybele bzw. der Großen Mutter, Isis und Aphrodite legen in ihren frühzeitlichen (also bis in das Neolithikum und der Bronzezeit zurückgehenden) Erscheinungen allesamt eine Verbindung zum Kult der geschlechtlichen Verehrung durch heilige Hochzeit nahe. Ihnen liegt regelmäßig die mythische Vorstellung von einer entsprechend dem Jahresablauf erfolgenden geschlechtlichen Vereinigung zwischen einer Göttin und ihrem jeweils wieder von den Toten auferstandenen gottgleichen Geliebten zugrunde, bei der der neue Geliebte für den nächsten Jahresablauf gezeugt wurde. Entsprechendes gilt für viele Göttinnen anderer Kulturkreise, wie die germanische Freya. Hintergrund dieser Verehrung war die Vorstellung, dass durch die mittels des weiblichen Leibs erfolgende Vermehrung eine Verbindung zur den göttlichen Kräften, die den Kreislauf des Lebens bedingen, besteht, so dass die frühsten Formen unmittelbar auf die Fruchtbarkeit zielten. Ob und inwieweit bei diesen Vorstellungen bereits ein Zusammenhang mit dem geschlechtlichen Rauschzustand, vor allem beim Orgasmus, bestand, liegt im Dunkeln. Jedenfalls von dem Zeitpunkt an, als sich die Beteiligung des Mannes an der Zeugung –  in Form seiner Vaterschaft, anfangs durch die Annahme, dass er mit seinem Glied den weiblichen Schoß für die Einnistung von wandernden Seelen öffne- erwies, galt das sexuelle Erlebnis als Teil des göttlichen Wunders der Vermehrung, wodurch auch der Mann mit den Gottheiten in Kontakt treten konnte. Von dieser Vorstellung leitete sich auch die teilweise noch bis heute geltende Legitimationswirkung des Geschlechtsverkehrs im Hinblick auf die verehrten Gottheiten ab, wonach sich auch nach Einführung patriarchaler Königswürde das diese Würde nach manchen Vorstellungen vermittelnde Gottesgnadentum erst infolge einer geschlechtlichen Verbindung mit der Gottheit, vermittelt durch bestimmte Frauen (der Herkunft oder der Stellung als Priesterinnen nach), einstellte. Es gibt z.B. Berichte, deren kulturell-historische Authentizität umstritten ist, wonach der japanische Tenno seine Göttlichkeit aus einer geschlechtlichen Verbindung mit der Sonnengöttin nach seiner Inthronisierung herleite. Bekannt ist auch im Judentum die Vermittlung der Religionszugehörigkeit allein durch die Abstammung von einer jüdischen Mutter, eine Vorstellung die in Übereinstimmung mit alttestamentarischen Deutungen der Könige steht, die ihre (neue gottgewollte) Macht erst durch geschlechtliche Verbindung mit den Frauen des Vorgängers erwerben konnten. Damit befinden sich auch jene Formen der Heiligen Hochzeiten in Übereinstimmung, in denen in besonderer ritueller Weise an bestimmten Orten und Tagen der Herrscher einen Geschlechtsakt mit einer die Göttin repräsentierenden Priesterin vollzog, wie z.B. ausführlich im Gilgamesch-Epos dargestellt ist. Eine weitere Form der Heiligen Hochzeit –das dürfte die meist verbreitete Form der Verehrung gewesen sein- erfolgte aber - auch in der rituellen Vorstellung- unmittelbar zwischen den beteiligten Geschlechtspartnern, jedoch in der Absicht, sich im geschlechtlichen gemeinsamen Rausch mit der Göttin zu vereinen, also ohne dass der eine oder andere Partner als Repräsentant der Göttin angesehen wird. Die Vereinigung mit der Göttin oder auch Gott geschieht nach dieser Vorstellung im und durch den Rausch, bzw. Orgasmus unmittelbar. Hierzu gehört etwa Hesiods Bericht über den Brauch der Babyloner, ihre Töchter im Tempel sich Fremden hingeben zu lassen, bevor sie verheiratet wurden, wie auch die noch bis in die Neuzeit (zuletzt noch bei den Eskimos) beobachtete Praxis, dem regelmäßig unter dem besonderen Schutz der Götter stehenden Gast zur Nacht die eigene Frau oder Tochter mit beizugeben. In der Antike finden sich noch sehr viele andere Anhaltspunkte für diese Art der Verehrung wie in Teilen des Dionysios-Kults und in Form der überkommenen sogenannten Tempelprostitution mit den dann später als Tempelhuren verunglimpften Priesterinnen, aber auch in den drastischen Darstellungen früher Christen über die von ihnen gewaltsam durch Mord und Terror bekämpften heidnischen Gebräuche. Als Anhttp://hdsiebenglex.blogspot.co.uk/2013/11/allgemeine-liebe.htmltwort hierauf sind die unter der Regentschaft von Kaiser Iulian kurzfristig wieder eingesetzten vorchristlichen Riten zu verstehen, der im Rahmen seines Restitutionsediktes zur Wiederherstellung der Tempel auch auf der -nach christlicher Überlieferung-  angeblichen Grabstätte von  Jesus den dort möglicherweise schon von Hadrian gebauten Venustempel kurzfristig (unter Verdrängung der von Konstantin angeblich zuvor gebauten Grabeskirche) wieder einrichten ließ, in dem heilige Hochzeiten in früherer Traditionen gefeiert wurden. Das Heiligtum der Sieben Göttinnen knüpft an der antiken und frühzeitlichen Form der Heiligen Hochzeit in der Weise an, dass die in ihr stattfindende Vereinigung durch das leibliche Gebet eine Verbindung mit der göttlichen Kraft, der die Welt ihre Belebung verdankt, herstellt. Insofern setzt sich die alte Tradition der Heiligen Hochzeiten in den Gottesdiensten im Heiligtum fort wie auch in der Form der Galaktisierung, der Verallgemeinerung von Lust und Liebe, in der alle Beteiligte in heiliger Famile zusammenfinden. Wie die Menschen in vorchristlicher und frühantiker Zeit angenommen haben, finden die Gläubigen in der gegenseitigen Vereinigung mit dem Ziel, der Göttin zu dienen und ihre allgemeine Liebe zu erfahren, ihre Verbindung zum Göttlichen und zwar in Form des allgemeinen Lebens. Der Begriff der heiligen Hochzeit hat im Heiligtum aber nur eine historische heuristische Bedeutung, da seine Wahl selbst schon auf die sexualfeindliche Grundhaltung der christlichen Lehrinhalte zurückgeht, denn Hochzeit in dem gebrauchten Sinn setzt begrifflich bereits die Ausschließlichkeit der am Sexualakt beteiligten Personen voraus, der dann scheinbar durch den Begriff der Heiligkeit sanktioniert wird. Im Heiligtum aber ist der Sakralakt, also das leibliche Gebet an den Tagen und in den Orten der Göttin, allgemein und frei und nicht durch die Ausschließlichkeit einer Hochzeit bedingt. Außerhalb der Tempel und im zivilen Leben indessen dient ein jeder der Göttin geschlechtlich durch die Einhaltung der dem Sexualpartner versprochenen Treue, von der nur durch Scheidung entbunden werden kann.

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Sonntag, 27. Februar 2011

Gleichheit


Gleichheit bedeutet, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. So verstanden hat der Gleichheitsgrundsatz nur eine formale Bedeutung bei einem Vergleich der ausgewählten Zustände oder Verhältnisse.  Eine weitergehende Bedeutung entfaltet er erst im Negativen in der Ungleichbehandlung, wenn trotz gegebener Gleichheit Ungleiches oder trotz vorliegender Ungleichheit Gleiches damit verbunden wird. Gesellschaftliche und damit auch politische Bedeutung erlangt der Gleichheitsgrundsatz schließlich erst dann, wenn ihm eine bestimmte Aussage oder Wertung zugeordnet wird, bestimmte Unterschiede nicht als ungleich zu behandeln, also trotz Ungleichheit für eine bestimmte Entscheidung von gleichen Voraussetzungen auszugehen. Diese gleiche Behandlung beruht dann aber nicht auf dem Gleichheitsgrundsatz, sondern auf der politischen oder sonstigen Entscheidung, vom Ungleichen abzusehen und auch darauf, wie das Ungleiche behandelt werden soll. So sind Männer und Frauen von Natur aus ungleich, wie sich schon allein bei der Vermehrung der Art und der Sexualität zeigt. Die Aussage, dass Männer und Frauen gleich seien, durchbricht bewusst den Gleichheitssatz, indem sie verlangt, trotz der bestehenden Unterschiede Ungleiches gleich zu behandeln. Das ist die eigentliche Bedeutung der Anwendung des Gleichheitsgrundsatzes im gesellschaftlichen Bereich. Dies bedeutet, dass dem Gleichheitssatz über eine solche verlangte  Gleichbehandlung selbst nichts zu entnehmen ist, sondern sich die Begründung aus dem zusätzlichen, den formellen Gleichheitssatz außer Kraft setzenden Urteil herleitet, bestimmte Ungleichheiten nicht zu berücksichtigen. Die scheinbar rechtsbegründende Berufung auf den Gleichheitssatz allein geht daher ins Leere. Er hat vielmehr eine politische und damit gesellschaftliche  Bedeutung nur im übertragenden allgemeinen Sinn. Originär kann ihm nichts entnommen werden. Er erleidet damit das Schicksal aller abstrakten Aussagen und Begriffe, dass nur das in ihnen zu finden ist, was zuvor aufgrund einer vom Willen der Beteiligten abhängigen (gewillkürten) Entscheidung hineingelegt wurde. Allein im Leben eines Einzelnen sowie im (insoweit realen) allgemeinen Leben findet die formelle Gleichheit ihren Sinn. Dort folgt die Gleichheit aus der Tatsache, dass jedes einzelne Leben Teil des allgemeinen Lebens und Ergebnis der göttlichen Lebenskraft, die die Welt belebt, ist. Denn ohne Gleichheit könnte kein Leben entstehen. Jedes Leben ist in jedem Augenblick das Ergebnis eines Werdens und entsteht durch das Zusammenwirken der daran beteiligten Glieder aufgrund der ihnen vorgegebenen Information. Dies setzt voraus, dass die Information in jeweils gleichen Beiträgen der am Prozess des Werdens teilnehmenden Glieder umgesetzt wird, wobei absolute Gleichheit gilt: wie in der Information vorgesehen muss Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt werden und müssen die jeweils sie umsetzenden Beiträge der Prozessbeteiligten gleich erfolgen. Dass sich die Prozessbeteiligten auch entsprechend bei ihren Beiträgen verhalten, ist ihre Verlässlichkeit, weswegen die Verlässlichkeit Ausdruck der Gleichheit ist. Von dem Grad der Verlässlichkeit hängt ab, ob und inwieweit das mittels der gemeinsamen Umsetzung der Information Bewirkte, mithin das jeweils Gewordene gleich ist und sich somit gleich Gewordenes in gleich Gewordenes fortsetzt und das Leben besteht. Absolute Gleichheit kennzeichnet daher die Information als Teil des Werdens.  Zur Erklärung des Lebens reicht aber nach Meinung des Heiligtums allein die  Vorstellung von Information und sie aufnehmenden Beteiligten nicht aus, vielmehr  muss noch eine Energie hinzutreten, die sie verbindet und der die Richtung gegeben wird- wodurch sie zur Kraft wird-, um  Leben werden zu lassen. Das ist die Kraft, mit der die Göttin die Welt belebt und der die Richtung entstammt. Diese Kraft begründet die Verlässlichkeit. Damit wird die Kraft ebenso wie die Information von der Gleichheit bestimmt und die Gleichheit erweist sich als wesentliches Merkmal eines jeden Werdens. Daher ist sie auch mit jedem Leben eines Einzelnen fest verbunden und die Vorstellung der gleichen Behandlung gründet tief in jeder Seele, selbst in vielen Tieren soweit das Bewusstsein reicht. Die Verlässlichkeit der Umsetzung der Information infolge der Kraft durch die gleichartigen und gleichen Beiträge der am Prozess beteiligten Glieder ist indessen, soweit hieran Menschen beteiligt sind, also vor allem im Bereich des Virtuellen und Gesellschaftlichen, wegen deren Bewusstseins und ihres freien Willens fragil. Denn da die Menschen frei sind, sich auch jeweils anders zu verhalten, können sie nur durch die Kraft der Göttin zur Verlässlichkeit angehalten werden. Frei geschaffen wurde der Mensch, um die Götter zu lieben. Denn ohne Freiheit gäbe es keine Liebe. Mithin setzt das Ziel der Menschen  -die  die Freiheit voraussetzende Liebe zur Göttin - die Verlässlichkeit, also die Bindung zur Gleichheit, voraus, ein Widerspruch, in dem sich die Unvollkommenheit des Menschen als Mangel- und Irrwesen äußert.  Der Mensch löst diesen Widerspruch in der Lust  und Liebe der Göttin auf. Denn jede Bindung, die mit der Liebe verbunden ist, findet gerade darin ihren Sinn, weswegen die Lust, die als solche dem Werden entstammt, mit ihrer Freude den Menschen solche Bindung geradezu suchen lässt. Das heißt die Unvollkommenheit des Menschen findet allein ihre Antwort in der Liebe zur Göttin. Die Gleichheit, von der die eigentliche Bindung der Verlässlichkeit ausgeht (zu einer Gleichheit oder Ungleichheit jeweils entsprechenden gleichen oder ungleichen Beiträgen), erweist sich dabei als Teil der Liebe. Die Gleichheit bindet die Freiheit, als Akt der Entfreiung,  im Werden, eine Einschränkung, die die Freiheit nur durch die Liebe ertragen kann. Wenn auch der Schlachtruf der französischen Revolution von 1789 mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit diesen Zusammenhang durch den nur emotional zu begreifenden Wert der Brüderlichkeit anzudeuten versucht, wurden in der Vorstellung der politischen Gleichheit der Moderne, also einem abstrakten Begriff  und ideellen Wert,  die natürlichen Bedingungen der Gleichheit in ihr Gegenteil verkehrt. Denn die natürlichen Grundlagen der Gleichheit als allgemeines Lebensprinzip des Werdens wurden zunehmend zur bloßen Rechtfertigung von Forderungen nach Gleichheit bei der Aufteilung und Aneignung des Gewordenen  missbraucht, indem der Gleichheitssatz in seiner übertragenden und gewillkürten Bedeutung mit der formalen Gleichheit des Werdens gleichgesetzt und die beliebigen politischen Forderungen, die man qua definitionem der übertragenden Bedeutung der Gleichheit zugeordnet hat, als Ergebnis der natürlichen Verhältnisse des Werdens ausgegeben werden, ein zwar erfolgreicher, aber gleichwohl unzulässiger Vorgang. Er ähnelt dem Versuch, etwa die feudalen Herrrschaftsverhältnisse früherer Zeiten durch Gottes Willen zu rechtfertigen. Aber weder die Regierung eines absoluten Monarchen noch die Herrschaft einer Ochlokratie lassen sich mit Gottes Willen und auch nicht mit, wie wir heute sagen, den natürlichen Verhältnissen begründen. Beides wurde willkürlich (d.h. in Verfolgung eines Willens zur Wahrung bestimmter Interessen)  einem scheinbar übergeordneten Wert zugeordnet. Die Gleichheit ist als allgemeines Lebensprinzip dem Werden verpflichtet, alle zum Werden Beitragenden handeln nach ihr und wollen auch selbst nach ihr behandelt werden. Insofern bestimmt die Gleichheit auch die Teilhabe der zum Werden Beitragenden, das heißt formale Gleichheit  verbindet die Teilhabe mit der Teilnahme am Werden. Indessen ist die Gleichheit kein Grund, eine fehlende Teilnahme bei der Teilhabe zu ersetzen. Die leistungslose Zuweisung von Gütern erfolgt nicht aus Gründen der Gleichheit, sondern aufgrund einer politischen Entscheidung, dem einen zu nehmen und dem anderen zu geben, und die Durchführbarkeit dieser Entscheidung setzt eine entsprechende durchsetzbare Macht voraus. Die Gleichheit wird hier nur zur Verdeckung der ausgeübten Ungleichheit bemüht, indem Güter zugewiesen werden, ohne an deren Gewinnung teilgehabt zu haben, wie es etwa jedem Diebstahl zugrundeliegt. Solche Entscheidungen können aus anderen Gründen durchaus vernünftig oder auch legitim sein, jedoch erlangen sie ihre Rechtfertigung gerade nicht aus dem Grundsatz der Gleichheit. Vielmehr wird dem Gedanken der Gleichheit seine Grundlage (verlässliche Erbringung der Beiträge zum Werden) entzogen und der Gleichheit eine diametral entgegengesetzte Bedeutung beigelegt, zur Rechtfertigung einer teilnahmelosen Teilhabe. Dies aber hat für das Leben die verderbliche Bedeutung, dass hierdurch die das Werden steuernde Verlässlichkeit bei der Leistung der zum Werden erforderlichen Beiträge untergraben- und schließlich ausgehöhlt wird, mithin im Ergebnis das Werden sukzessive zum Erliegen kommt, eine Erscheinungsform der modernen Sozialstaaten, an deren Beginn wir gerade erst stehen. Die allgemeine Gleichheit entartet dabei zu einem Hemmnis, die jeweils zum Werden erforderlichen Beiträge verlässlich zu erbringen. Auch steht die Gleichheit nicht mehr mit der die Information und die Beitragenden verbindenden Kraft (und deren Richtung) im Zusammenhang, sondern hat den Zweck, den Teilnehmenden die natürliche Teilhabe am Gewordenen zu entwinden, also das Gegenteil von dem, was natürliche Gleichheit gerade leistet. Schließlich fehlt der Gleichheit mit der Kraft der Göttin auch die  Liebe. Ohne Lust und Liebe aber wandelt sich die Gleichheit zur Geißel der Freiheit. Nur die Liebe und die damit verbundene Lust der Göttin lässt die Bindung der Freiheit durch Verantwortung und Gerechtigkeit ertragen, die die Menschen in den gemeinsamen Gebeten und Gottesdiensten und der Vereinigung und Verallgemeinerung von Lust und Liebe im Heiligtum erfahren. Dabei gibt es aber nur eine Richtung, die des Werdens und nicht die der Verteilung des Gewordenen, die losgelöst vom Werden und der Liebe ist. Die Zumessung des Gewordenen außerhalb der Teilnahme an seinem Entstehen kann nur aufgrund anderer Absprachen erfolgen, nicht jedoch aus der Gleichheit selbst abgeleitet werden. Alles andere ist Definition, die den Begriffen, wie dem einer Gleichheit im übertragenden Sinn, ihren Inhalt zuweist. Somit gilt es die Gleichheit als eine dem Werden und damit dem allgemeinen Leben zugehörende Eigenschaft von der Gleichheit als abstrakten politischen Zweckbegriff (-der zumeist in Wirklichkeit auf eine Aussetzung des formellen Gleichheitssatzes hinausläuft-) zu unterscheiden. Bedeutung aus sich erlangt sie nur im formalen Sinn des Werdens, alles andere wächst ihr entweder aus der Liebe oder aber rein willkürlich entsprechend bestehender Machtverhältnisse zu.

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Montag, 21. Februar 2011

Sozialismus


Der Begriff des Sozialismus geht auf das lateinische Wort societas zurück, was Gemeinschaft, Bündnis, Beteiligung meint. Gesellschaftspolitische Bedeutung erlangte der Sozialismus im Rahmen der infolge der Industrialisierung geführten zuerst theoretischen und dann politischen Auseinandersetzungen des 18. und 19. und schließlich vollends des 20. Jahrhunderts um die Beteiligung der Arbeiter am Wirtschaftsprodukt und deren Bedingungen. Er verband sich mit dem Kommunismus vor allem in der Vorstellung vom realen Sozialismus der kommunistischen Staaten, hat aber selbst nach Zusammenbruch dieser Staaten nicht an Einfluss verloren und prägt heute die allenthalben als gesellschaftspolitischer Erfolg gepriesenen modernen Sozialstaaten nicht weniger, wie auch die diesen zugeordneten Begriffe der Solidarität und sozialen Gerechtigkeit mit der hieraus hergeleiteten Interpretation der Gleichheit. Der konkrete Inhalt des Begriffs des Sozialismus ist als politische Aussage kaum fassbar, was für ihn seit Anbeginn seiner Verwendung galt. Gekennzeichnet wird er indessen eindeutig durch seine idealistische Ausrichtung auf die gesellschaftliche Einbindung eines jeden einzelnen Menschen, der erst hierdurch infolge seiner Vergemeinschaftung seinen eigenständigen Wert und auch seine Würde erhalten soll, indessen in seiner originär individuellen Bedeutung, vor allem in Bezug auf seine bürgerliche Freiheit, gering geschätzt wird. Demgemäß stehen die Weltanschauungen, die jeden Menschen als einzigartiges Individuum begreifen, wie etwa die liberale, zum Sozialismus im Widerspruch. Unrichtig ist, obgleich vielfach behauptet, dass der Konservatismus zum Sozialismus ebenfalls im Widerspruch stünde. Denn dies gilt grundsätzlich nur für den liberalen Konservatismus, nicht indessen für seine gemeinhin als rechts bezeichneten nationalen, völkischen oder auch rassistischen Ausprägungen, die nicht weniger als etwa die linken sozialistischen Formen den Menschen nur durch seine Zugehörigkeit zur Gruppe definieren. Nichts anderes gilt auch für religiöse Vergemeinschaftungen des Einzelnen. Sie alle unterscheiden sich allein in den Merkmalen der Gruppenbildung, durch die der Einzelne definiert wird (wie Klasse, Nation, Glaubensinhalt, aber auch durch rassistische Kriterien). Auch der Nationalsozialismus war eine Form des Sozialismus und zwar in seiner Rigidität sogar in ziemlicher Reinform. Grundlage des Sozialismus ist der Idealismus, der die eigentliche Realität und damit Bedeutung dem Allgemeinen und Abstrakten zuschreibt, somit der Erkenntnis und der hieraus abgeleiteten Idee. Das gemeinhin Reale wird wegen seiner Wandelbarkeit, Vielfältigkeit und Vergänglichkeit nur als Erscheinungsform des Allgemeinen begriffen. Eine wichtige Grundlage findet der Sozialismus im Idealismus Platons, von Nietzsche daher als den ersten Sozialisten bezeichnet. Unter dem Blickwinkel, wonach ein jedes Leben in jeder Phase das Ergebnis eines Werdens ist, bei dem die am Prozess Beteiligten eine bestimmte Information umsetzen, und auch gesellschaftliche Erscheinungen in ihrer Virtualität nicht anders bewirkt werden, bedeutet die idealistische Erklärung, dass das Wahre und Wirkliche die Information und nicht der sie umsetzende Prozess des Werdens sein kann, zumal das Werden nicht nur naturgemäß vergänglich und wandelbar sondern je nach Umsetzung notwendig unvollkommen ist. Nichts anderes gilt für den Sozialismus, woraus sich auch die Bedenkenlosigkeit in der Zurücksetzung der individuellen (sich im Werden, mithin dem einzelnen Leben ausdrückenden) vor den informellen Belangen (Vorrang des Gemeinwohls vor dem Einzelwohl, Sozialisierungsvorbehalt für die Grundrechte, Zweckprädominanz) erklärt, weswegen auf die Vorstellung einer idealistischen und sozialistischen Vergemeinschaftung des Einzelnen die größten Genozide und Verbrechen an Menschen zurückzuführen sind (wie z.B. nationaler –rechter- und kommunistischer –linker- Sozialismus, Inquisition, Christianisierung im ersten Jahrtausend). Der platonische Idealismus setzte sich über den seinem Idealismus verpflichteten heiligen Paulus bereits im frühchristlichen Sozialismus (oft auch als christlicher Frühkommunismus bezeichnet) fort, indem der Einzelne ausschließlich über seine fiktive jenseitige Bedeutung (Auferstehung und Weiterleben nach dem Tode, Erwartung des Paradieses) definiert wird und Bedeutung erhält, eine Seite des christlichen Verständnisses, die bis heute -vor allem infolge der Wandlungen der Nächstenliebe zur Liebespflicht- wirkte und worauf auch seine säkularen modernen Formen zurückzuführen sind (in denen die Allmacht Gottes gegen die des Staates oder gesellschaftlicher Gruppierungen eingetauscht wurde). Während in den religiösen Formen idealistischer Gruppenbildung das Heil mit der jenseitigen Verteilung von Gütern untermauert wird, erfolgt dies in den säkularen Formen im Hinblick auf diesseitige Güter. Demgemäß hat sich der moderne Sozialismus parallel zur industriellen Revolution entwickelt, als, nachdem erstmals andere Werte -als nur die Früchte des Boden- in scheinbar unbegrenzter Höhe geschaffen wurden, um deren Verteilung gestritten wurde. Damit ist auch der wesentliche Inhalt aller modernen sozialistischen Zielsetzungen, bis hin zu denen, die den heutigen Sozialstaaten zugrundeliegen, umschrieben. Geändert haben sich indessen die Mittel, mit denen um die für recht gehaltene Verteilung gerungen wird. Während die religiös definierten Gruppen die himmlische Verteilung von Gütern mittels der Vorstellung von Schuld und Strafe durch jenseitige Wesen zu steuern glaubten, sind die säkularen Formen der Verteilung der irdischen Güter nur durch gesellschaftliche Veränderungen, wie infolge von Revolution oder Evolution bei entsprechender Machtübernahme, zu beeinflussen. Aufgrund der Virtualität jeglicher gesellschaftlichen Form (sie hängt vom Willen der sie durch ihre Beiträge bewirkenden einzelnen Menschen ab) kam es entscheidend darauf an, den Einzelnen zu entindividuieren (weswegen alle eigentlich individuellen Werte zurückgesetzt wurden, vor allem die Freiheit und das eigene, also individuelle, Streben nach Glück, das ideologisch der Vorstellung von Gleichheit, Brüderlichkeit und Solidarität sowie der Umkehrung einer ausgleichenden und gewährenden zur fordernden Gerechtigkeit zu weichen hat). Legitimes Glück, wie in Form allgemeiner Lustbarkeiten, findet danach der Einzelne grundsätzlich nur in den Armen der Gemeinschaft. Die mit der Entindividuierung einhergehende Gleichschaltung, z.B. durch moralische Anforderungen bis hin zur political corectness, entfremdet den Einzelnen zunehmend dem Kern seiner Freiheit und seiner aus ihm selbst herzuleitenden persönlichen Verantwortung. Diese Umstände kennzeichnen jede Form des Sozialismus, in der die Freiheit einer prädefinierten Gleichheit zu weichen hat. In dieser Weise wandelt die Vorstellung des Sozialismus die modernen demokratischen Gesellschaften zu Einrichtungen, deren Ziel immer ausschließlicher die Verteilung von Gütern ist und deren Inhalt sich in einem zunehmend unverhüllten Sozialhedonismus erschöpft. Über die Verteilung der Güter, also der Teilhabe, entscheidet dabei immer weniger das Maß der Teilnahme an deren Erzeugung, sondern allein die an der politischen Gemeinschaft, wie etwa durch Wahlen. Der Grund zur Erlangung eines Einkommens ist nicht mehr die Leistung, sondern die rechte politische Gefolgschaft. In dieser Form entwickelt sich Demokratie zur Ochlokratie, der Pöbelherrschaft, in der die Mehrheit kraft ihrer politischen Macht von der Minderheit lebt. Die Entwicklung unter dem Sozialismus zur Pöbelherrschaft lässt sich an der Wandlung von Recht und Gesetz deutlich ablesen. Die jeder Demokratie eigene latente Gefahr, in die Pöbelherrschaft, in der sich die Mehrheit an der Minderheit bedient, abzugleiten, wird durch den absoluten Vorrang des Rechts – das nur in den festgelegten Verfahren als allgemeingültige Norm geschaffen werden kann- verhindert, indem nicht nur die Möglichkeit einer Minderheit, die Mehrheit zu werden, garantiert wird, sondern auch die unwandelbaren Rechte solcher Minderheiten, die niemals Mehrheiten werden können. Wesentlicher Ausdruck dieser Grundsätze sind die Rechtssicherheit und die Allgemeinheit der Gesetze. Beides wird aber zusehends durch eine Flut von sozialen Zielsetzungen ausschließlich dienenden Maßnahmegesetzen und der Vorstellung einer vorrangigen, auch jede Gesetzesinterpretation einschließlich einer Verfassung durchdringenden sozialen Gerechtigkeit außer Kraft gesetzt. Durch die Stärkung der Kräfte, die der Entindividuierung des Einzelnen entgegenwirken, bereitet das Heiligtum mit der Rückkehr der Göttinnen eine Wiederherstellung des autonomen Individuums vor, das in sich gegründet nach Glück strebt und dabei die Lust und Liebe der Göttin verwirklicht und das allein hieraus seine Verantwortung und auch die Gerechtigkeit (als advocatus publicus die Belange der anderen zu berücksichtigen), herleitet. 

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Montag, 24. Januar 2011

Gutes, Das Gute


Gut ist das, was bei seinem Eintritt dem Ziel eines hierzu gefassten Willens entspricht; gut ist dann ebenfalls das,  was zwar nicht dem ursprünglichen Inhalt des dazu gefassten Willens entspricht, von dem der Betroffene aber bei seinem Eintritt feststellt, dass es in den Auswirkungen auf ihn mindestens den Wirkungen entspricht, die (mit dem Inhalt des Willens) herbeizuführen gewollt waren. Gut kann daher eine Bedeutung aktuell nur für Künftiges haben, jedoch gewinnt man auch dort wie stets den Maßstab allein aus dem Erfahrenen. Mit dem Prädikat gut wird aber nur etwas belegt, dessen Eintritt erwartet wird. Tritt etwas unerwartet oder anders als erwartet ein und erweist sich dann im Ergebnis aber als gut für den von den entsprechenden Wirkungen Betroffenen, dann beinhaltet dies nur eine Beurteilung zu Erinnerungszwecken, um künftig den Maßstab mitzubestimmen. Jedes Leben ist ein Werden, in dem sich die daran Beteiligten entsprechend der zugrunde liegenden Information verhalten, soweit dieses Verhalten vom Bewusstsein getragen ist, ist es Handeln. Der Mensch ist als Mangel- und Irrwesen stets auf ein Tun angewiesen, sei es, um den Mangel zu überwinden , oder sei es, um den Irrtum, durch den er allein die Richtung erkennt, zu korrigieren. Sein Streben ist somit schon Gegenstand seines Werdens, nichts anderes gilt für den virtuellen Bereich, wenn der Mensch im Zusammenwirken mit anderen sich abspricht, dadurch dass jeder zur vorgesehenen Zeit am vorgesehenen Ort das Vorgesehene tut, Gesellschaftliches zu bewirken. Das Streben eines jeden Menschen selbst wird von ihm mit seinem Bewusstsein innerhalb des dort zwischen den Polen Glück und Unglück errichteten Kraftfeldes durch eine Art Sensor wahrgenommen, der ihn in Form von Behagen oder Unbehagen den Stand seines Bewusstseinspegels innerhalb dieses Kraftfeldes vermittelt. Hierdurch erhält das Streben die Richtung vom Unbehagen zum Behagen, vom Leid zum Wohlbefinden und vom Unglück zum Glück, eine Richtung die infolge der Lebenskraft als Kraft der Göttin allem Leben vorgegeben ist, bzw. die mit dem Leben identisch ist (weswegen das Glück der ins Bewusstsein transponierte Zweck des Lebens ist). Somit erfährt der Mensch eine jede Richtung hieraus und empfindet dasjenige Ergebnis seines oder des Verhaltens anderer als gut, das ihn zu dem entsprechenden, oft schon erwarteten Empfinden führt. Daher ist gut dasjenige, das dem Menschen gut tut in dem Sinne, dass es ihn in seinem Streben nach dem Glück in diese Richtung voranbringt, schlecht ist dagegen das, was ihn hiervon wieder entfernt. Gut ist, was gut tut, ist somit die ursprüngliche und damit auch körperliche und seelischen Bedeutung des Prädikats gut. Das ist zugleich dessen eigentliche Bedeutung. In einem ersten Schritt erhält das Prädikat gut einen übertragenden Sinn, wenn es von dem Mensch dann auch auf solche Wirkungen herbeigeführter oder eingetretener Zustände übertragen wird, deren weitere Wirkungen erst, oft zusammen mit anderen vor allem auch durch Beiträge anderer mit herbeigeführter Zustände, wieder zum ursprünglichen Erlebnis des Guten (was gut tut) führen. Diese Übertragung macht nicht vor dem Einzelnen selbst halt, sondern er bezieht sie auch, etwa im Rahmen der Verantwortung und Gerechtigkeit, seiner sozialen Tugenden, auf andere, darauf also, was diesen gut tut. Damit erhält das Gute seine allgemeine zwischenmenschliche Bedeutung, in dem Sinne, das es auf dein Tun und nicht auf dein Urteilen ankommt. Diesem ersten Schritt der Abstrahierung folgt die eigentliche Abstrahierung, indem das Prädikat des Guten nicht mehr den Ergebnissen des Werdens (insbesondere im Hinblick auf die Erfüllung des Strebens nach Glück als zwar subjektives jedoch dem Willen der Göttin folgenden Erlebnis) unmittelbar, sondern der einem Werden jeweils zugrunde liegenden Information zugeordnet wird. Gut ist dabei auch nicht mehr die Eignung, zum Gut-Tun zu führen, sondern die Übereinstimmung des erreichten Zwecks mit dem durch die für das Werden maßgebliche Information verfolgten Zweck. Die Information selbst gilt als das Gute und ihre Umsetzung verwirklicht somit das Gute. Dem liegen aber bereits eine Vielzahl von willkürlichen Zuordnungen zugrunde, so vor allem die der Einstufung der Information unmittelbar als gut. Eine Information aber ist nichts Lebendiges und das was sie bewirkt, kann allein aus dem Ergebnis des Bewirkten im Hinblick auf die Auswirkungen auf den Einzelnen beurteilt werden, inwieweit sie ihm gut tun. Durch die Zuordnung zu dem Abstrakten der Information indessen wird der Zusammenhang zwischen dem Guten und dem Einzelnen gerade gekappt und durch ein Allgemeines ersetzt. Wie jedes Allgemeine hat das  Gute dann nur noch das zum Inhalt, was andere zuvor hineingelegt haben und regelmäßig eher ihren Interessen als denen der anderen oder des Einzelnen dient. Das Gute gehört als Abstraktes daher zu den Formen und Ideen, deren Bedeutung innerhalb der Menschen abgesprochen wird, um bestimmten Zwecken dienen, denen aber keine originäre Bedeutung mehr anhaftet. Diese kann das Gute nur dadurch erlangen, dass es im Konkreten des Einzelnen diesem auch gut tut. Wie in all diesen Dingen der Abstrahierung zum Allgemeinen werden aber Einzelerfahrungen und entsprechende einzelne Erlebnisse mit dem Abstrakten gleichgesetzt und mithin mit dem, was zuvor in diese Begriffe gepackt wurde. Das ist der Trick der Beherrschung anderer. Der abstrakte Begriff des Guten hat durchaus heuristische Bedeutung, diese aber muss klar und als Zweckbegriff transparent sein, soll sie nicht einem schwer kontrollierbaren Missbrauch anheimfallen. Als Zweckbegriff erfährt eine sich aus dem Urteil als das Gute ableitende Verpflichtung des Einzelnen allein ihre Rechtfertigung durch die hierzu definierten Voraussetzungen. Diese Rechtfertigung kann sich aber nur in einer gemeinsam abgesprochenen Verbindlichkeit finden, die solange gilt, solange die Absprachen eingehalten werden. Das Gute, das ohne dies und aus sich heraus wirkt, liegt allein im Leben eines jeden Einzelnen begründet und hat in seiner Allgemeinheit nur an dem Allgemeinen der Göttin teil, wie diese sich im allgemeinen Leben niederschlägt. Was vor den Augen der Göttin Bestand hat, ist gut, wie das Leben eines jeden Einzelnen, und was ihm schadet, ist daher das Schlechte. Nur im Einzelnen findet man die Wahrheit und damit das Gute und das auch jeweils nur auf den Einzelnen bezogen. Im Übrigen findet man beides im Dienst an der Göttin, wenn man sie ehrt und im leiblichen Gebet gemeinsam preist. 

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Samstag, 15. Januar 2011

Scheidung

Unter Scheidung versteht man die Trennung von Teilen, die zuvor ein Ganzes oder Gemeinsames gebildet haben.  Unmittelbar kann dies nur für ein Sein gelten. Etwas, was ein Ganzes ist, wird aufgelöst, um künftig zwei oder mehr zu sein. Für alles, was lebt, kann der Begriff der Scheidung nur im übertragenden Sinn verwandt werden. Denn alles Leben ist stets das Ergebnis eines Werdens, also eines aufgrund vorliegender Information abgestimmten Zusammenwirkens einzelner Teile, die im Augenblick des jeweiligen Bewirkens das Leben entstehen lassen, tragen und fortführen. Die hier jeweils erfolgende Verbindung von Teilen zu einem Ganzen ist nur augenblicklich und kann als Ganzes auch nur von dem so hergestellten Ergebnis her begriffen werden. Tatsächlich bleiben die Teile einzelne Teile, als welche sie auch sogleich wieder betrachtet werden, wenn sie ihre Funktion im Hinblick auf den Prozess erledigt haben. Die Kraft indessen, die das Zusammenwirken und damit auch das Entstehen des Lebens ermöglicht, ist die die Welt belebende allgemeine Lebenskraft, die wir als Kraft der Göttin personalisieren. Diese Kraft vereint im Sinn des göttlichen Willens das Einzelne zum Ganzen und führt damit zur eigentlichen Vereinigung, so dass die Scheidung dann wiederum als Auflösung der Vereinigung verstanden werden kann.  Die das Leben begründende Kraft wird in jedem beteiligten Einzelnen zur Verlässlichkeit, die Scheidung ist deren Aufhebung. So besehen sind Verlässlichkeit und Scheidung das Wechselspiel des Lebens, die Verlässlichkeit lässt der Einzelnen abgestimmtes Verhalten sich zusammenfügen und die Scheidung hebt die Verbindung wieder auf, wenn das gerade Gewordene von einem neuen und damit anderen Werden verdrängt wird. Vereinigung und Scheidung sind daher notwendige Geschwisterpaare. Dies setzt sich im Virtuellen fort. Wenn Menschen sich aufgrund abgesprochener Information übereinstimmend verhalten, um etwas gesellschaftlich Gemeinsames zu bewirken, wirkt auch hier die belebende Kraft der Göttin, was indessen stets nur virtuell bleibt, weil der Mensch wegen seiner Freiheit jederzeit seine Mitwirkung entziehen kann und somit dem jeweils Bewirkten die Grundlage zu entziehen vermag. Nur solange der Willen der Beteiligten übereinstimmt, kann das zu Bewirkende so angesehen werden, als sei es wirklich – was seine Virtualität ausmacht. Die das Zusammenwirken hier ebenfalls bestimmende Verlässlichkeit oder auch Treue stellt sich nun als Anforderung an den seinen Willen frei bildenden einzelnen Menschen dar. Dies kann auch als ein moralisches Gebot begriffen werden, seine auf Mitwirkung bei anderen erweckten Erwartungen auch zu erfüllen, das Versprochene zu halten, womit vor allem seine Verantwortung korrespondiert. Da die Verlässlichkeit aus dem göttlichen Lebenswillen folgt, ist dies ein Gebot der Göttin. Hierdurch wird die Vereinigung ermöglicht. Der Entzug dieser von anderen Beteiligten erwarteten Mitwirkung wiederum ist die Scheidung.  Der Mensch selbst ist jederzeit frei zur Scheidung, das heißt er kann seine Versprechen brechen und die erweckten Erwartungen anderer enttäuschen, sich dem jeweils durch Vereinigung zu Bewirkenden entziehen. Das ist Folge seiner Willensfreiheit. Damit aber sind nicht die moralischen Anforderungen und vor allem nicht das Gebot der Göttin erledigt, das die Menschen zur Verlässlichkeit als dem allen Leben zugrunde liegenden Prinzip verpflichtet. Vor den Augen der Göttin, das sind die sich von der allgemeinen, die Welt belebenden Lebenskraft ableitenden Anforderungen, kann daher nur eine solche Scheidung Bestand haben, die wiederum mit dem allgemeinen Lebensprinzipien übereinstimmt. Das allgemeine Leben beruht zwar auf dem allgemeinen Plan und Willen der Göttin, wirkt sich aber an jedem Ort und zu jedem Augenblick in der Welt allein in jedem einzelnen Leben aus. Somit ist auch das Leben eines jeden Einzelnen Teil des allgemeinen Lebens, dem Leben der Göttin, und richtet sich die von ihm erwartete Mitwirkung gegen das eigene Leben, so steht das allgemeine gegen das einzelne Lebensprinzip und niemand kann verpflichtet werden, gegen sein eigenes Leben zu handeln. Dies ist ein Dilemma, das der Mangelhaftigkeit des menschlichen Lebens entspricht, denn der  Mensch ist ein Mangel- und Irrwesen, und aus dem Umstand folgt, dass der Plan der Göttin für das allgemeine Leben zwar vollständig ist (was als ihr Spiegelbild auch nicht anders sein kann), nicht indessen für das Leben des Einzelnen gilt – woran ansonsten bereits seine Freiheit scheitern würde. Aus diesem Grund ist jede Scheidung auch eine virtuelle und damit eine moralische Frage, in der auf die zwischen Menschen abgesprochenen Formen zurückgegriffen werden muss, wie bei Kündigungen, Aufhebungen oder Auflösungen. Dabei ist die Regel die Vereinigung, denn ohne diese könnten Menschen nicht zusammenleben und das biologische wie das virtuelle gesellschaftliche Leben sind ausschließlich Ergebnis der Vereinigung. Die Ausnahme ist, wenn jemand sich von seinen Zusagen zur Mitwirkung entbinden lassen will. Dies bedarf der Beteiligung der auf die Einhaltung der Zusage Vertrauenden und der Einhaltung der hierzu geschaffenen Formen. Auch findet die Möglichkeit, sich zu einem künftigen Verhalten zu verpflichten ihre Grenze an der Wahrheit. So kann sich niemand ewig oder auch nur für sein ganzes Leben verpflichten, denn eine Verpflichtung ist immer nur für einen Zeitabschnitt möglich, also innerhalb der Zeit und innerhalb des eigenen Lebens. Das gilt auch für die Liebe. Zur Liebe selbst kann sich niemand verpflichten, denn Liebe ist nur freiwillig möglich. Indessen kann man sich verpflichten, sich um Liebe zu bemühen, und gründet man hierauf ein Zusammenwirken, wie bei der Zeugung gemeinsamer Kinder, dann kann allein die Liebe zu anderen nicht von diesen hier entstandenen Verpflichtungen entbinden. Die Erwartungen müssen ebenso wie die Nöte des eigenen Lebens sortiert werden und erst hierdurch kann es zu einer Scheidung kommen, die auch vor den Augen der Anforderungen der Göttin Bestand hat. Das ist eine notwendige Folge der Verantwortung, durch die Freiheit erst zum Leben erweckt wird. Das das Leben ermöglichende Gebot der Verlässlichkeit, das die Menschen dazu verpflichtet, die in anderen erweckten Erwartungen zu erfüllen und wodurch erst die die Einzelnen verbindende Klammer zum Leben entsteht, führt in der Kehrseite dazu, dass ein Mensch ohne die anderen und deren Mitwirkung sich auch nicht den Verpflichtungen, seine Versprechen zu erfüllen, entziehen kann. Dies ist Ausdruck des allgemeinen Lebens, mit dem der Göttin Kraft die Welt belebt.­­­ Allein der Göttin und dem Erlebnis ihrer Göttlichkeit gegenüber ist der Mensch von allem anderen frei.

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