Hinweis

Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

Überblick verschaffen ein


und ein

GLOSSAR

Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

ÜBERSICHT HÄUFIG GESTELLTER FRAGEN / FAQ


Samstag, 11. Juni 2011

Symbole

Ein Symbol (aus dem Altgriechischen σύμβολον –sýmbolon- als Ableitung von dem entsprechenden Verb für zusammenfügen) ist ein Bedeutungsträger mit informativem Inhalt, der in der Kommunikation Verwendung findet. Symbole finden keine Anwendung in der emotionalen Kommunikation, bei der Gefühle unmittelbar ohne Zwischenschaltung von Informationen wahrgenommen (und damit ausgetauscht) werden können. Ein Symbol setzt als Träger von Information voraus, dass es von den an einer informativen Kommunikation (das heißt als Austausch von Informationen) Beteiligten eindeutig geäußert und sinnlich abgegrenzt wahrgenommen werden kann. Wesentliche Träger entstammen entweder dem auditiven oder dem visuellen Bereich oder beidem. Wichtigster Symbolträger ist die Sprache in mündlicher und verschriftlicher Form (etwa mittels Buchstaben, Zahlen oder anderer Zeichen). Die einem Symbol zuzuordnende Information kann nur durch Verallgemeinerung von Wahrnehmungen eines Einzelnen entstehen, indem diese zu Begriffen abstrahiert werden, einschließlich der höheren Abstraktion zu Formen und Ideen. Solche Abstraktionen werden durch die Eigenschaft des Bewusstseins als sich jeweils selbst wahrnehmendes Wahrnehmendes ermöglicht, vergleichbar sich endlos spiegelnder Spiegel, indem jeder Wahrnehmung eine nächst höhere Wahrnehmung hinzugefügt werden kann. Hierdurch können für die angestrebte Begriffsbildung nach der eigenen Beurteilung für unwesentlich gehaltene Eigenschaften der Ausgangswahrnehmung weggelassen oder für wesentlich erachtete hinzugefügt werden. Solche Abstraktionsprozesse laufen in jedem Einzelnen ab und zur Kommunikation kommt es, wenn vergleichbare Begriffe mit entsprechenden inhaltlichen Zuordnungen auch von anderen gebildet werden. Deren abstrakter, von der eigentlichen Ursprungswahrnehmung losgelöster Inhalt wird einem anderen dann mittels eines Symbols bedeutet. Im täglichen Umgang gleichen sich die jeweiligen inneren mit dieser Deutung verbundenen Vorstellungen (bzw. Wahrnehmungen) an, so dass die Deutung bei den kommunizierenden Personen einen sich immer weiter annähernden Inhalt bildet, solange, bis die Übereinstimmung für die Zwecke der durch die Kommunikation verbundenen Personen ausreichend ist und nunmehr der Begriff seinen scheinbar objektiven Inhalt, der in Wirklichkeit nur ein virtueller ist, gefunden hat. Die Beteiligten verständigen sich auf diesen Inhalt als Bedeutung des mit ihm verbundenen Symbols, normalerweise ein Wort, was aber jede kommunikative Form, wie Gesten oder andere Zeichen, annehmen kann. Eine völlige Übereinstimmung subjektiver Vorstellungen zu den jeweiligen Bedeutungsinhalten aber ist nicht möglich, sondern nur eine Annäherung. Hierauf sind viele Missverständnisse beim Austausch von Kommunikationen zurückzuführen. Eine über eine Annäherung hinausgehende Übereinstimmung von wahrgenommenen Bedeutungsinhalten ist nur im Wege der emotionalen Kommunikation möglich, die indes im Rückschluss wiederum die Annäherung bei informativer Kommunikation über Symbole befördern kann. Erst hierdurch erreicht die subjektive Übereinstimmung von in den Einzelnen wahrgenommenen Bedeutungsinhalten einen solchen Grad, wie wir ihn heute, auch im Bereich der Künste, kennen und als selbstverständlich voraussetzen. Dies ändert aber nichts an dem Grundprinzip der informativen Kommunikation, die einerseits des Trägers eines Symbols bedarf, dem eine bestimmte Bedeutung übereinstimmend zugeordnet werden kann, und andererseits einen hinreichenden Abstraktionsgrad einer Wahrnehmung, damit diese als Information die Bedeutung inhaltlich bestimmen kann. Damit läuft diese Art der Kommunikation, die die einzige Form ist, die über den unmittelbaren Kontakt der Beteiligten oder ihn ersetzende visuelle oder auditive Medien hinausgeht, auf ausschließlich virtueller Grundlage, was bedeutet, dass sie in ihrem Bestand und Bedeutung ausschließlich vom Willen der Beteiligten abhängt, hier vor allem von deren Verlässlichkeit, mit der diese ihre Beiträge leisten. Die mittels Kommunikation geschaffene Information liegt dem abgesprochenen und übereinstimmenden Verhalten zugrunde, mit dem in Gesellschaft und Kultur relevante Zustände im Sinne eines Werdens geschaffen werden. Die Information selbst ist aber von einem Werden unabhängig, dieses bestimmt nur ihre Umsetzung. Die Umsetzung indessen ist nur mittels der Wirkkraft von Symbolen möglich, deren Austausch erst ihnen Bedeutung für das Leben verschafft. Weder Symbole noch die ihnen zugeordneten Bedeutungsinhalte bzw. Informationen haben eine eigene Realität, deswegen kommt ihnen auch keine allgemeine Gültigkeit zu. Symbole sind Hilfsmittel, um eine Annährung bei der Übereinstimmung von ihnen zugeordneten Bedeutungen in den einzelnen Subjekten herbeizuführen. Die Bedeutung selbst liegt in der jeweils gefühlten Wahrnehmung eines Einzelnen, die er dem mit einer Information verbundenen Zustand zuordnet. Auf Symbole gegründete Kommunikation erfolgt somit abstrakt und erlangt Konkretheit jeweils nur im sich äußernden Einzelnen und bei deren Wahrnehmung durch den beteiligten Einzelnen. Etwas anderes gilt nur dort, wo eine reale Verallgemeinerung von Einzelnen vorliegt, was nur im Hinblick auf die Zugehörigkeit des Einzelnen zum Allgemeinen Leben sein kann. Das ist zugleich der Bereich der emotionalen Kommunikation wie infolge von Liebe, Freundschaft, aber auch Feindschaft, hier steuern im Menschen bereits angelegte Kommunikationsmuster den Inhalt. Das allgemeine Leben und die es erzeugenden Wirkkräfte, wie etwa die allgemeine Lebenskraft, nach Meinung des Heiligtums handelt es sich dabei um die Kraft der Göttin, bedürfen anders als alles andere Allgemeine zur Vermittlung nicht der informativen Kommunikation und daher auch nicht der Begriffe. Erkenntnisse über sie kann man auch im Wege der Erleuchtung, deren einziges Anwendungsgebiet, erlangen. Daher können wir dieses Allgemeine, das sich im Göttlichen gründet, auch nicht  mit Begriffen und anderen abstrakten durch Symbole vermittelten Informationen erfassen, beschreiben oder begreifen, sondern nur unmittelbar erfühlen. Das heißt insoweit bilden sich diese göttlichen Strukturen unmittelbar im Bewusstsein ab, so wie die Wahrheit, das Ziel des Glückes, die Lust und Liebe, die wie alles zwar auch Gegenstand der informativen Kommunikation sein können, deren Wesen sich aber anders als bei der Information nicht darin erschöpft. Beim Dienst an der Göttin und der Vereinigung mit ihr bedarf es weder einer Informationen noch deren Vermittlung durch Symbole, die Teilnahme am Göttlichen ist real, die einzig reale Verallgemeinerung, deren der Mensch fähig ist. 

Beiträge:

Montag, 6. Juni 2011

Form

Als Form bezeichnet man typisierte virtuelle Abläufe, in denen das dabei jeweils Bewirkte einem vorgegebenen und feststehenden Schema entspricht. Eine Form kann Bedeutung nur im Zusammenhang mit dem Werden erlangen, bei einem Sein ergibt sie keinen Sinn, anders bei dem virtuellen Sein, das sich auf Formen gründet. Das Virtuelle ist das, was durch das Verhalten Einzelner abgestimmt bewirkt wird, wobei die an einem Prozess Beteiligten entsprechend einer ihrem Verhalten vorgegebenen Information am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene tun. Auch das isolierte Verhalten eines Einzelnen ist insoweit Teil eines solchen Prozesses, als ihm eine auf das Verhalten anderer abgestimmte Information zugrunde liegt. Zu der das gemeinsame abgestimmte Bewirken bestimmenden Information gehört auch eine Vorstellung vom Inhalt des zu Bewirkenden und deren Bedeutung im Hinblick auf anderes Bewirkte, einschließlich der Wiederholung des zu Bewirkenden. Die Verknüpfung verschieden zu Bewirkendes mit einer weiteren Wirkung stellt die Form dar. Die Form enthält somit eine Vorstellung von einer bestimmten Verknüpfung des zu Bewirkenden und der hierbei wiederum der Form zuzurechnenden weiteren Wirkung. Diese so definierte Form wirkt als Information zurück auf die am Prozess Beteiligten und dabei Bewirkenden und beeinflusst damit deren Verhalten. Man kann dies auch damit umschreiben, dass sie so das Verhalten der beteiligten Einzelnen formt. Auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene stabilisiert die Form das virtuelle Sein, indem das Verhalten Einzelner im Hinblick auf ein zu bewirkendes virtuelles Kontinuum durch die Formung an Zuverlässigkeit der Ausführung gewinnt. Insoweit kann Form auch mit Gestalt gleichgesetzt werden, nicht jedoch soweit der Begriff der Gestalt im Zusammenhang mit metaphysischen Seinsvorstellungen in Verbindung gebracht wird. Dabei muss man bedenken, dass alles Gesellschaftliche und ebenso Kulturelles  nach Art und Dauer ausschließlich von den Beiträgen der es Bewirkenden abhängen und sogleich entschwinden, wenn diese Beiträge in der vorgesehenen Art ausbleiben. Die eine Form prägende Information ist nicht ihrer Art nach vorbestimmt und kann theoretisch eine jede sein. Sie ist universell und hat teil an der universellen Plastizität, wie wir sie von der Energie her kennen, aber vor allem im freien Willen und als dessen Widerspiegel in der Vielfalt der Kultur erfahren. Universalität bedeutet, dass sie eine jede Richtung nehmen und damit jeder Form annehmen kann, mithin der Form selber als solcher jede Richtung fehlt, erst durch die Richtung gewinnt sie spezifische Kraft, wie wir es aus den unterschiedlichen Formen, die Energie annehmen kann (etwa als mechanische oder thermische Kraft), kennen. Die Richtung kann der Form nur vorgegeben werden, so wie durch die Richtung des allgemeinen Lebens, wie sie auch die Evolution bestimmt, oder der freien Willenskraft eines einzelnen Menschen, womit - anders als beim Leben- allein noch keine Wahrheit verbunden ist. Von der Freiheit kann aber nur dadurch Gebrauch gemacht werden, dass sich der Wille mit jedem gefassten Inhalt bindet, was wir Entfreiung nennen. Jede solche Bindung enthält eine bestimmte Formung, weswegen Freiheit und Form als Gegensätze in einem unauflösbaren und zwingenden Zusammenhang stehen. Ohne Formung wäre auch kein gesellschaftliches Zusammenleben, geschweige denn ein Zusammenwirken denkbar. Schon die erste Kommunikation durch Symbole, wie sprachliche Ausdrücke, beruht auf der Formierung. Im virtuellen Sein schließlich entfalten die Formen scheinbar gar eine eigene Welt. Dem Einzelnen stehen die Formen oft als Verhaltensanweisungen mit normativer Kraft gegenüber, was bedeutet, dass dem Adressaten zugleich für den Fall einer Nichtbeachtung der Form mit von anderen ihm zuzufügenden Nachteilen gedroht wird. Außerhalb des Wirkbereichs solcher Repressionen wird die Einhaltung der Form mit dem Schuldmechanismus verknüpft, der geeignet ist, im Menschen Unbehagen zu erzeugen. Als Träger von das Verhalten Einzelner bestimmenden Informationen laden die Formen zum Missbrauch bei der Ausübung von Macht über Einzelne ein, weswegen sie jeder, trotz ihrer elementaren Bedeutung für das Zusammenleben, anhand des in ihm selbst siedelnden Maßstabs der Wahrheit auf die Vereinbarkeit mit seinen Lebenszielen, wozu sein Streben nach Glück als Vorderstes gehört, überprüfen kann und sollte. Denn die Richtung der Form und damit ihre Wirkungskraft folgt, wie gesagt, nie aus der eigentlichen Formierung, sondern aus der ihr beigelegten Information - es sei denn man begreift oder definiert beides als einheitlichen Vorgang derart, dass mit jeder Formierung eine Richtung notwendig verbunden ist und somit zugleich hieraus eine bestimmte Kraft hervorgeht. Ungeachtet ihres Inhalts ist mit jeder Formierung eine ordnende Wirkung verbunden, die für das Zusammenleben der Menschen, wie zuvor schon auf der biologischen Ebene die nicht bewusste Formierung, von grundsätzlicher Bedeutung ist. Diese  stabilisierende Wirkung jeder Formierung relativiert deren Inhalte scheinbar bis zur Beliebigkeit, was der missbräuchlichen Formierung immer wieder Tür und Tor geöffnet hat und vielen Menschen ihre Freiheit raubte. Und in Realität ist zumeist jede Ordnung den einzelnen Menschen nützlicher als das Chaos. Indessen wird dabei der Einzelne zum Spielball anderer Einzelner, deren Interessen allein der Formierung die Richtung vorgeben und die deren Kraft nutzen. Auf biologischer Ebene wird der Formierung Richtung nur durch das allgemeine Leben und die es bedingenden  Kraft vorgegeben im Sinne einer sich selbst ordnenden Ordnung, nach Meinung des Heiligtums durch die Kraft der Göttin. Im bewussten Leben, das durch den freien Willen der Einzelnen geprägt ist, gibt das Streben eines jedes Einzelnen nach seinem Glück die Richtung wieder, wobei das Glück nichts anderes als der ins Bewusstsein des Menschen transponierte die Welt belebende Wille der Göttin und Teil deren Lust und Liebe ist. Diese Richtung, die die Würde des Menschen ausfüllt, ist damit einer jeden Form vorgegeben, woran deren Inhalt zu messen ist. Im Dienst an der Göttin im Heiligtum und in der Vereinigung mit ihr erlebt der Mensch diese Richtung leiblich.

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Dienstag, 24. Mai 2011

Kultur

Kultur ist die Summe der in einer Gesellschaft vorhandenen Information zur Schaffung virtuellen Seins. Ein virtuelles Sein entsteht durch das aufgrund einer vorgegebenen übereinstimmenden Information erfolgende Zusammenwirken von Menschen, sich zu bestimmter Zeit an bestimmtem Ort in bestimmter Weise zu verhalten. Das hierbei Bewirkte hängt in seinem Zustandekommen und Bestand ausschließlich vom Willen der daran Beteiligten ab und heißt deswegen virtuell. Ändert sich dieser Wille, gleich aus welchen Gründen, dann entfällt damit auch das Bewirkte in der der Information zugrundeliegenden Form. Der Bestand des Bewirkten ist ebenfalls nur virtuell, er beruht ausschließlich darauf, dass die Beteiligten so tun, als sei das Bewirkte real, mithin ein Sein, obgleich es in Wirklichkeit ein Werden ist und in jedem Augenblick des Zustandekommens nur ist und stets von Neuem erzeugt werden muss, was wiederum von der verlässlichen Umsetzung der Information als Handlungsanweisung an die Beteiligten abhängt und deren Dauer, was deren Virtualität begründet. Aus der Sicht des Einzelnen ist alles, was er wahrnimmt Information, keine Information ist indessen das Gefühl selbst, auch soweit es ihm durch andere unmittelbar vermittelt wird, das dem Menschen Aktualität, wie die Vorstellung einer Gegenwart (und damit letztlich die der Zeit) verschafft. Nicht jede Information hat dabei aber an der Kultur teil. Die Bedeutung der Information ergibt sich aus der Funktionsweise des Bewusstseins als Bewusstsein seiner Selbst (Selbstbewusstsein), das allein auf Wahrnehmungen beruht und die Vorstellung von einem Selbst, die durch die Wahrnehmung seines Selbst als wahrnehmendes Objekt nach dem Prinzip sich selbst immer weiter spiegelnder Spiegel entsteht. So erhält der Mensch Informationen seiner Selbst, wie seines biologischen Lebens, aber auch seiner Handlungen, zu denen ihn sein freier Wille befähigt. Wenn auch alle diese Wahrnehmungen Informationen darstellen, werden sie zu einem Teil der Kultur aber erst dadurch, dass sie mit anderen Menschen geteilt werden - was auch durch Übernahme von Informationen, die andere erfahren haben, geschehen kann- und dadurch die weitere Information entsteht, dass andere ebenfalls hierüber verfügen und ihr eine bestimmte Bedeutung beilegen. Bedeutung meint dabei den Bezug zum Gefühl durch den Einzelnen, womit die Aktualisierung entsteht. Jede Kommunikation, die Information enthält (zu unterscheiden von rein emotionaler Kommunikation), kann nur über Symbole erfolgen, über deren Bedeutung zwischen den Beteiligten bereits Einvernehmen hergestellt wurde, das heißt der Informationsaustausch erfolgt schon in abstrakten Formen. Diese gewinnt jeder Mensch zuerst für sich durch seine endlose Wahrnehmung des wahrnehmenden Wahrgenommenen, wobei als Teil seines freien Willens die Fähigkeit zur Beurteilung, das heißt zur Wertung, hinzutritt. So entstehen Begriffe und hieraus Ideen, die zu einem abstrakten Bedeutungsgefüge werden, das anderen in Symbolen mitgeteilt wird. Hieraus bilden sich die Informationen, von denen die Beteiligten wissen, dass andere ebenfalls darüber verfügen, was die Informationen in den Rang der Kultur hebt. Diese kulturelle Bedeutung erlangen solche gemeinsamen Informationen (deren Gemeinsamkeit sich die Einzelnen auch bewusst sind), wenn sie zur Grundlage für zwischen den Einzelnen abgestimmtem Verhalten werden, wodurch die virtuellen Gegenstände der Kultur und damit auch der Gesellschaft (scheinbar) geschaffen werden. Über eine Rangordnung der jeweils mit solchem Bewirkten verbundenen Bedeutung (die naturgemäß nur für Einzelne und in ihnen gilt) ist damit ebenso wenig ausgesagt, wie über die Möglichkeiten und Risiken eines erfolgreichen Bewirkens, wobei wiederum der Erfolg sich allein nach dem Ziel bestimmt, das die Information vorgibt. Das heißt, dass somit alles, Inhalt wie Ziel, relativ ist. Die Kultur als solches ist daher auch nicht mehr als ein unterschiedsloses Sammelsurium von Informationen über für möglich gehaltenes Bewirken und unterscheidet sich hinsichtlich dieser Vielfältigkeit in Bezug auf eine Realisierung und der damit verbundenen Bedeutung für Einzelne nicht von der durch die Freiheit des Willens eröffneten Möglichkeit, sich alles vorstellen zu können und alles zu wollen und dem Willen im Sinne einer universellen Plastizität jegliche Form zu geben und Gestalt annehmen zu lassen. Im biologischen System erfolgen die Korrekturen durch die Realität des Lebens, das allein durch sein Dasein den Einzelnen, bzw. sein Werden biologisch als richtig rechtfertigt. Ein solches Korrektiv geht der Kultur ab, denn das nach ihren Anweisungen etwa bewirkte Virtuelle hat kein reales Sein, dem ähnlich wie im biologischen System ein durch das Leben bestätigte Dasein entnommen werden könnte. Alles Virtuelle und damit jede Information, die Teil der Kultur ist, kann sich hinsichtlich ihrer Bedeutung nur am und im Einzelnen erweisen, dem dabei seine Fähigkeit zur Wahrheit zur Seite steht. Hieraus folgt, dass Kultur sich nie über den Einzelnen hinweg entwickeln und auch keinerlei vom Einzelnen losgelöste Bedeutung erlangen kann. Kultur ohne Bewusstsein ist nicht existent, über ein Bewusstsein verfügt nur der Einzelne, nicht aber das Kollektiv. Die Kultur verfügt auch über keine Kraft, es ist allein die Kraft des Einzelnen, die sie trägt bei allem, was aufgrund der Information gestaltet, genauer bewirkt wird. In ihr schlägt sich aber so die Kraft des allgemeinen Lebens nieder, der auch jede Kraft des Einzelnen entstammt. Die sich hierauf beziehende Information ist dabei geeignet, durch Befolgung durch viele Einzelne deren Kraft zu bündeln und so die Kraft des allgemeinen Lebens abzubilden. Dieser Eigenschaft haben manche der Kultur eine selbständige Kraft und Entwicklung zuschreiben lassen, wie etwa die Vorstellung von den dem biologischen Werden zugrundeliegenden Gene gleich zu erachtenden Memen, als eine Art selbständiger und sich selbständig entwickelnder Informationsknoten. Aber auch hier wirkt nichts anderes als die Richtung, die das Leben dem Einzelnen gibt, das heißt auch Meme, würden sie in dieser Weise existieren, wären Ergebnis der Evolution. Diese wird aber allein durch die Kraft des allgemeinen Lebens getragen, die damit die Richtung setzt. Die scheinbar besondere Kraft der Kultur ist nichts anderes, als die Bündelung der Kraft der Einzelnen durch das gemeinsame Bewirken. Aber auch das verführt dazu, die Kultur als Spiegel der allgemeinen Kraft des Lebens zu verstehen, indessen zu Unrecht. Denn eine eigene Richtung ist ihr nicht zu entnehmen. Nur soweit die Information das Allgemeine des Lebens und damit der Kraft der es nach Meinung des Heiligtums schaffenden Göttin betrifft, nimmt auch die Kultur am Allgemeinen teil, ansonsten hat das Allgemeine nur die Bedeutung eines Symboles, dessen Inhalt willkürlich zugeordnet ist und das keinen eigenen Wahrheitsgehalt besitzt. Wahrheit kann sich allein im Einzelnen erweisen, wenn das Abstrakte zum Konkreten kommt. Dennoch besitzt die Kultur größte Bedeutung im virtuellen Bereich, also dem Gesellschaftlichen und dem ihm zugrundeliegenden gemeinsamen Bewirken, zudem sie die Informationen über die gemeinsamen Erfahrungen der Einzelnen enthält, worauf die meisten Systeme als Ergebnis jeweils abgestimmten Verhaltens (im Sinne eines Werdens und Bewirkens) sich gründen. Eine allgemeine Wahrheit ist jedoch damit nicht verbunden, nur im Einzelnen erweist sich, ob das so Bewirkte dem Leben dient oder nicht. Das einzig reale Allgemeine erfährt der Mensch nur in der Erfahrung der allgemeinen Lebenskraft, die die der Göttin ist. Nur insoweit kann sich reales Allgemeines in der Kultur finden. Aber mit ihren Mitteln kann auch dieses dort nicht erkannt werden, denn dazu bedarf es der allein in jedem Einzelnen siedelnden Wahrheit und der durch das Glück und der göttlichen Lust und Liebe vorgegebenen Richtung.  

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Sonntag, 8. Mai 2011

Sein

Mit dem Sein oder einem Sein wird etwas bezeichnet, das vorhanden ist und zumindest für einen als relevant erachteten Zeitraum auch bleibt. Jedenfalls insoweit ist ein Sein unverändert, bzw. verfügt über unveränderte Eigenschaften. Im Gegensatz zu einem so verstandenen Sein steht etwas, das in jedem Augenblick bewirkt wird und dessen wahrnehmbare Erscheinung nur die Abfolge von Wahrnehmungen des in jedem Augenblick Bewirkten ist, wie es für alles gilt, das stets nur wird oder allgemeiner gesagt ein Werden ist. Begrifflich schließen sich damit Sein und Werden einander aus, bzw. können sie nur in einer infinitesimalen Betrachtung zusammen bringen, wenn die Dauer des Seins gegen Null strebt und hierbei den Augenblick des gerade Gewordenen, bzw. Bewirkten umschreibt. Dies sind indessen außerhalb der Mathematik begriffliche Spielereien, wie das berühmte Beispiel des Philosophen Zeno von Ela über den Wettlauf von Achilles und einer Schildkröte zeigt, die Achilles nie einholen könne. Entscheidender ist der heuristische begriffliche Ansatz eines Seins als Bleibendes und insoweit Unveränderliches und des Werdens als jeweils sich Veränderndes und real nur Bewirkendes. In idealistisch geprägten Philosophien und Anschauungen, bei denen dem begrifflich Abstrakten reale Bedeutung beigelegt wird, gewinnt die Vorstellung vom Sein als das Bleibende und Unveränderliche in metaphysischer Überhöhung entscheidende Bedeutung und erweist sich als Angelpunkt einer Vielzahl von allein begrifflich bedeutsamen Erklärungen. Aber auch für unsere eher naturalistischen Betrachtungen, die das reale Geschehen grundsätzlich allein im Werden eines Einzelnen sehen, ist die Kategorie des Seins unverzichtbar für das Verständnis des Werdens. Dies hat eine psychische Ursache und liegt in der Art begründet, wie das Bewusstsein eine Gegenwart wahrnimmt, genauer sie erst erschafft. Begrifflich ist die Gegenwart nur der Punkt, der auf einem gedachten Strahl die Vergangenheit von der Zukunft abtrennt, aber tatsächlich stellt sich die Gegenwart als ein Gefühl dar, mit dem in einer größtmöglichen Dichte wahrgenommener Daten diese für einen Zeitraum von weniger als 60 Sekunden als aktuell und damit gegenwärtig empfunden werden. Gefühle sind gegenwärtig per definitionem und die Gegenwart reicht soweit, soweit Datenwahrnehmungen noch unmittelbar gefühlt und nicht nur erst aufgrund einer Erinnerung  bewusst gemacht und damit erst gefühlt werden. Das gegenwärtig Gefühlte wird als ein Sein verstanden, als etwas, das innerhalb der Gegenwart existiert und somit  i s t. Das ist das Ergebnis unseres Realitätsbewusstseins, eine grundlegende Eigenschaft des Bewusstseins. Hierauf beruhen alle weiteren Wahrnehmungen, etwa, dass etwas schon da war, bzw. dass es sich bei den künftigen Wahrnehmungen weiterhin als da seiend (nicht zu verwechseln mit dem Seienden der metaphysischen Trickspielereien) erweist oder aber nicht. Wenn nicht, liegen Veränderungen vor, deren Bedeutung wir uns zu erklären haben. Erkenntnis (wie die gesamte Wissenschaft, sofern sie keine Theologie ist) bezieht sich auf solche Veränderungen, wogegen das Bleibende seine Bedeutung allein in seiner Grundlage für die Beurteilung einer Veränderung besitzt. Durch diesen Vorgang scheinen wir eine Erfahrung von einem Sein zu erlangen, was aber trügt, da es sich nur um begriffliche Eigenschaften handelt. Für die Begriffsbildung aber und damit für alles, was wir hierauf gründen, letztlich bis zu allen gesellschaftlichen Phänomen und auch der Kultur, also den sogenannten "Gegenständen" eines virtuellen Seins (bei denen wir abgesprochenerweise nur so tun, als seien sie) ist die psychische Grunderfahrung eines Seins in der Gegenwart ausschlaggebend. Hierauf gründet alles unser Denken, mit dem wir versuchen, uns einen seienden Lebensraum zu schaffen, wohlwissend dass er immer nur virtuell bleibt. Unser Leben selbst ist indessen nur das Ergebnis von es bewirkenden Prozessen, bei denen sich die am Prozesse Beteiligten gemäß einer vorgegebenen Information abgestimmt verhalten und so in jedem Augenblick etwas Bestimmtes bewirken, was wir als Leben wahrnehmen (genauer: erleben – was notwendigerweise tautologisch ist). Das, was wir hier als Sein wahrnehmen, ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Wahrnehmung von andauernden Prozessergebnissen, also eines Werdens, das endet, sobald die am Prozess beteiligten Glieder aufhören, sich entsprechend der vorgegeben Information zu verhalten. Die Prozessabhängigkeit gilt aber nicht nur für die belebte Welt, sondern für alle Teile der Erde und auch des Universums, ggf. aller Universen. Auch sie werden jeweils durch die sie in jedem Augenblick bewirkenden Prozesse erst geschaffen, genauer bewirkt, wie z.B. ein Atom nur existiert durch die andauernde Bändigung und Bündelung der Energien in ihrem Kern, nach deren Zustände sich auch die Atome vollkommen unterscheiden. In dieser Welt scheint ein Sein, wenn es denn nicht nur ein Virtuelles ist, keinen Raum zu haben. Hierüber gehen wir aber im Heiligtum einen Schritt hinaus. Denn wir erachten das Bewusstsein selbst, mit allen seinen Eigenschaften, wie dem eines freien Willens, aber auch die der wahrnehmenden Selbstwahrnehmung und  -erkenntnis und der hieraus abzuleitenden Autonomie, als den Angelpunkt des Menschseins und der einzigen möglichen Verbindung zu einem über die weltlichen Prozesse hinausgehenden nicht werdenden, also seienden Etwas, was wir als Göttliches bezeichnen. Im Bewusstsein können wir die Kraft der Göttin, wie sie die Welt belebt, wahrnehmen. Die Belebung der Welt aber erfolgt durch das allgemeine Leben, das zwar einerseits aus den Leben aller Einzelner besteht, aber andererseits auch die über jedes einzelne Leben hinausgehende Eigenschaft besitzt, im Sexualakt das Leben neuer Einzelner zu begründen. Diese - wie gesagt über jedes einzelne Leben hinausgehende- Eigenschaft macht damit dieses zu einem Teil des Ganzen, ohne dass sich das Ganze in den Teilen (der Leben Einzelner) erschöpft. Hierauf gründet der Prozess des Werdens, ohne aber selbst ein Werden zu sein. Das heißt, dass alle einzelne Leben auf dem allgemeinen Leben als Sein gründen, als etwas, dass jedem Werden vorgegeben und stets sein wird. Nicht anders gründet auch die unbelebte Welt hierauf, indem hier wie dort sich die Energie zu einer Kraft ausrichtet, die Einzelnes und Getrenntes zu einem gemeinsamen Zusammenwirken sich verbinden lässt (bewirkt durch die allgemeine Bindungskraft). In diesem Sein erkennt man im Heiligtum eine göttliche Eigenschaft und sieht hierin auch den Grund dafür, warum dem Bewusstsein selbst die Vorstellung eines Seins vorgegeben und eingegeben ist, ohne dass in dem Werden der Welt ein solches unmittelbar zu finden wäre. Die Vorstellung vom Sein entstammt der Idee des Lebens als etwas Vorgegebenes, dessen Information in der Belebung umgesetzt wird. Das Sein als solches überhöht das Bewusstsein, wie wir es auch in der Gründung der Freiheit auf der universellen Plastizität und ebenso im Glück finden, das dem Bewusstsein stets die Richtung zum allgemeinen Leben und der Lust und Liebe der Göttin weist, alles Zusammenhänge, die außerhalb von Raum und Zeit, Grund und Zweck, Ursache und Wirkung stehen. Auch die Wahrheit, die im Werden nur negative Bedeutung bei der Erkenntnis allein durch Irrtum erlangt, entfaltet im Hinblick auf das Sein einen postiven Inhalt und ermöglicht eine erleuchtende Offenbarung. Es ist hier alles eins: der Göttin Sein. Nie wird der Mensch als dem Werden verpflichtetes und damit vergängliches Wesen (genauer Bewirktes) am Sein teilhaben, aber mit seinem Bewusstsein kann er es erleben, wenn er sich mit der Göttin in ihrer Liebe vereint. Den Weg hierzu weisen wir im Heiligtum.  


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Freitag, 6. Mai 2011

Gegenwart

Gegenwart ist eine psychische Grundtatsache bei der Bildung des Bewusstseins.  Begrifflich scheidet sie die Vergangenheit von der Zukunft und kann auf einem Zahlenstrahl als ein sich in eine Richtung stetig fortbewegender Punkt verstanden werden. Diese begriffliche Umschreibung erfasst aber nicht die eigentliche  Bedeutung der Gegenwart, da sie gerade in der Vorstellung eines Punktes ihre wesentliche Eigenschaft außer Acht lässt, in einem zeitlich empfundenen Kontinuum den jeweils letzten Teil der Vergangenheit aktuell fühlen zu lassen. Daher umschreibt man die Gegenwart genauer als den jeweils aktuellen Zeitabschnitt, in dem alle Empfindungen als gleichzeitig oder in unmittelbarer Abfolge als ein Kontinuum wahrgenommen werden. Die Gegenwart wird durch dieses Gesamtgefühl vermittelt, denn Fühlen ist nur in der Gegenwart möglich. Aus diesem Grund ist auch der Beschreibung nach die Gegenwartswahrnehmung nicht eindeutig einzugrenzen, da die gefühlte Intensität der Gegenwart abnimmt, ohne indessen klar abzubrechen, sie also gewissermaßen in die Vergangenheit ausläuft. Denn naturwissenschaftlich ist die Gegenwart eine Fiktion des Bewusstseins, dessen diesbezügliche Gefühlswerte wiederum variieren. Die Empfindung der Gegenwart entsteht dadurch, dass die neurologisch nachweisbaren kleinsten Zeiteinheiten von zwei bis drei Sekunden, in denen auch Gefühlsänderungen empfunden werden können (weswegen etwa für die Rhythmik diese Zeitabschnitte von besonderer Bedeutung sind), im nachfolgenden Zusammenhang ein gefühltes Kontinuum darstellen und dabei als gleichzeitig oder unmittelbar fortlaufend wahrgenommen werden. Im Fühlen als solchem liegt das Erlebnis der Gegenwart, da die Gefühle deren Sprache sind. Im Bewusstsein werden alle aus dem eigenen Körper bzw. über seine Sinnesorgane wahrgenommenen und damit gefühlten Daten zusammengefügt. Zu diesem Zweck werden sämtliche innerhalb eines Zeitraums von jedenfalls weniger als 60 Sekunden eingegangenen ("gefühlten") Daten (Informationen) unterschiedslos und ohne jede Auswahl im Sinne einer echten Spiegelung gespeichert und können binnen dieser zeitlichen Bandbreite auch jederzeit abgerufen werden. Es handelt sich hierbei um das dichteste gespeicherte Datenband im menschlichen Gehirn, das für den genannten Zeitabschnitt den Eindruck der Unmittelbarkeit dadurch entstehen lässt, dass die mit den Daten verbundenen Empfindungen unterschiedslos gefühlt werden. Dadurch wird der Eindruck der Gleichzeitigkeit und in dessen Gefolge auch als unmittelbare Abfolge erzeugt. Was darüber hinausgeht, empfindet der Mensch bereits als ein Erinnern, also einen Vorgang, in dem das gegenwärtige Bewusstsein Vergangenes wahrnimmt, indem das Erinnerte als Früheres gefühlt wird. Das Bewusstsein steht damit, wiederum begrifflich gesprochen, an der vordersten Front zur Zukunft, in dem jedes neu Eintretende und Gefühlte sofort wahrgenommen wird und in zeitlich identischer Empfindung mit den noch im Gegenwartgedächtnis präsenten gefühlten tatsächlich gerade vergangenen Empfindungen gleichgesetzt wird. Damit ist aber dem Bewusstsein die Vorstellung eines Seins immanent oder auch vorgegeben. Das Bewusstsein hat aber nur eine Vorstellung von einem Sein und ist nicht etwa selbst ein Sein. Auf der Vorstellung gründet dann jedes virtuelle Sein, selbst das der Gegenwart - die sich genau besehen nur als eine Fiktion erweist. Ein Sein unterscheidet sich von einem Werden durch seine nicht durch gerade ablaufende Prozesse jeweils erzeugte Existenz. Während alles was wird, wie insbesondere jedes einzelne Leben, durch eine innerhalb eines zeitlichen Rahmens unablässige Abfolge von es erzeugenden Prozessen entsteht, existiert ein Sein allein durch sein Dasein, es ist ein Bleibendes oder auch das Bleibende. Dem Bewusstsein liegt die Vorstellung eines Seins als dasjenige zugrunde, was innerhalb der Gegenwartsempfindung unverändert vorhanden ist. Dieses Seiende wird mit dem, was war, bzw. dem, was kommt, verglichen, wobei es jeweils auf die Beibehaltung der für den Betrachter gerade als relevant empfundenen Eigenschaften des Zustands ankommt. So führt scheinbar die Gegenwart durch das Seiende und erst hierdurch können überhaupt Veränderungen erfasst werden. Die Vorstellung eines Seins ist somit untrennbar mit der Empfindung der Gegenwart verbunden und kennzeichnet zugleich eine der wesentlichsten Eigenschaftens des Bewusstseins. Erst über die Möglichkeit der Wahrnehmung etwas als Bleibendes wird im Bewusstsein die Grundlage für seine weiteren Wahrnehmungen geschaffen. Nachdem das Leben und selbst das ganze Universum nur ein Werden sind, das heißt alles in jedem Augenblick durch die es erzeugende Prozesse bewirkt wird, kann das Sein nicht dem Leben und der Welt entstammen, sondern spiegelt den eigentlich göttlichen Ursprung allen Lebens und vor allem des Bewusstseins als Quadratur des Kreises im Sinne eines Wahrnehmenden, das sich damit selbst wahrnimmt. Die Empfindung der Gegenwart ist das hervorstechendste Merkmal des Bewusstseins und sie ist nur möglich, weil es, wie das ganze allgemeine Leben, auf dem Sein der Götter gründet. Das Sein schafft für das Bewusstsein die Voraussetzung für die Wahrnehmung, Wahrnehmung wiederum setzt Gegenwart voraus, womit sich das Sein als Grundlage für alles drei erweist.

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Dienstag, 26. April 2011

Entfreiung

Unter Entfreiung versteht man den der Freiheit immanenten und für seine Anwendung notwendigen Vorgang der Selbstbindung in der konkreten auf der Grundlage der Freiheit und ihrer Ausübung erfolgenden Willensentscheidung.  Freiheit besteht nur in der Möglichkeit zur Selbstbindung, in der das freie Subjekt seinem –freien- Willen einen bestimmten Inhalt gibt. Der positive Inhalt der Freiheit als Freiheit zu etwas (zum Streben nach etwas) wird allein bestimmt durch die Möglichkeit, sich und damit den Willen in diese Richtung zu binden. Der meist im Mittelpunkt theoretischer Erörterung vor allem politischer Freiheiten stehende negative (im Sinne von abwehrenden) Inhalt als Freiheit von etwas bezeichnet in der konkreten Anwendungen auf jeden Einzelnen nichts anderes als die Abwesenheit von Umständen, die ihn bei seiner positiven Freiheit (zu einem bestimmten Verhalten) behindern würden. Nur im Abstrakten, etwa als politisches Abwehrrecht, mithin im Normativen, entfaltet die negative Freiheit eine eigene heuristische Bedeutung, in ihrer konkreten Anwendung aber ist sie immer positiv, als Freiheit zu etwas und nicht von etwas. Daher kann es weder eine Freiheit von allem noch zu allem geben und sie wirkt sich als Lebensäußerung allein in der Möglichkeit zur eigenen Bindung (mit bestimmtem Inhalt) aus. Allgemein, auch im Sinne als Freiheit zu allem und von allem, ist sie nur von ihren Grundlage her zu erfassen. Denn in der Freiheit spiegelt sich nichts anderes als die universelle Plastizität, als Möglichkeit, jede Form anzunehmen, wie wir es bei der Energie kennen, sich in jede Form zu wandeln und in dieser Ausrichtung eine bestimmte Kraft zu schaffen, dem Grundprinzip des Universums und auch aller Universen, damit auch der Erde und ihrer Belebung. Da alles Leben selbst stets nur ein Werden ist und das in größeren zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen auch für die ganze Welt gilt, kann die universelle Plastizität nur auf einem von allen zeitlichen und räumlichen (auch raumzeitlichen) Beschränkungen und ebenfalls von allen Gründen und Zwecken und auch kausalen Zusammenhängen freien Sein beruhen, bzw. kann nur eine Eigenschaft dieses Seins sein, das wir im Heiligtum als göttlich definieren und betrachten und als Götter und auch Göttin bezeichnen. Daher kann der Mensch die allgemeine Freiheit ohne jede Selbstbindung nur in Bezug auf die Göttin und bei ihrer Verehrung im Gottesdienst und in der ihm nur leiblich möglichen Verallgemeinerung mit ihr finden. Im Übrigen aber erfährt der Mensch die Freiheit nur durch Selbstbindung. So wie in der steten Wandlung der einen Kraft zur anderen, wenn Energie von eine in die andere Form überführt wird –ohne sich selbst nach Art und Menge zu ändern-, wirkt die Freiheit im Menschen nicht anders. In jeder Bindung erwächst die Kraft des Strebens und führt zu einer neuen Form, deren Gebrauch wieder der Freiheit dient, sich in einer anderen Form zu binden. Dies ist der Vorgang der Entfreiung. Mit jedem Willen, den der Mensch in Ausübung seiner Freiheit fasst, bindet er Freiheit, entfreit so die konkrete Entscheidung, weswegen er den gefassten Willen sogleich auch als Verlust an Freiheit erleidet, ein Verlust indessen, der ihn in seinem Streben nach dem Glück zwingt, den Willen umzusetzen und so zu einer neuen Form zu gelangen und das Erleiden zu einem Behagen zu wandeln – sich also zur Willenskraft richtet. Die Form entfreit, ihr Gebrauch befreit. Den Vorgang der Selbstbindung muss der Mensch erlernen, insoweit bedeutet dies auch jeweils ein Verlernen der Freiheit, denn die Bindung als Verzicht auf Freiheit zahlt sich erst im Gebrauch der neuen Form aus. Ob diese neue Form aber wirklich wiederum dem an seiner (im Wege der Entfreiung erfolgenden) Herstellung beteiligten Einzelnen dient, ist allein der Bindung nicht zu entnehmen. Auch solche Bindungen, die nicht einer Vereinigung zu einer der eigenen Freiheit wieder dienenden neuen Form führen, sondern den betroffenen vielmehr ausgrenzen oder ihn aufopfern (um ihn auf das zu anderen Zwecken Notwendige zu reduzieren), ihn somit bezwingen, statt dass er sich entfreit, sind Gegenstand des Lernens – nur mit der Folge, dass dies zu einem wirklichen Verlernen der Freiheit führt. Daher muss der Mensch (gewissermaßen beim Verlernen der Freiheit) ebenfalls erlernen, zwischen Entfreiung und Bezwingung zu unterscheiden. Dies kann nur in der Richtung vom Einzelnen zum Anderen oder auch zum Allgemeinen geschehen, in der Bestimmung des Altruismus durch das egoistische Selbst erfolgen, das durch die Liebe und nicht weniger durch die Lust gestaltet, gerichtet und in gewissem Sinne auch überwunden wird und dem die allein im Einzelnen siedelnde Wahrheit dient. Die Liebe aber wiederum entstammt dem Sein der Göttin, ist Teil ihrer Kraft, die das allgemeine Leben gestaltet und ihre Richtung erfährt der Mensch ebenfalls in ihrer Verehrung, wenn er sie als allgemeine Liebe erfährt. Zur Liebe ist der Mensch nur in Freiheit fähig, die er mit dieser Liebe zugleich zur Verlässlichkeit und Treue bindet (und entfreit). Auch die allgemeine Liebe, die der Mensch bei der ihrer leiblichen Verallgemeinerung erlebt, bindet zur Verlässlichkeit und Treue, auf die soziale Tugenden wie Verantwortung und Gerechtigkeit schließlich gründen.

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Freitag, 25. März 2011

Kraft


Eine Kraft drückt die Fähigkeit aus, etwas zu bewirken. Sie bezeichnet dabei einmal die Potenz der möglichen Kraftentfaltung und zum anderen auch den Vorgang des Bewirkens, indem infolge dessen eine Wirkung in Form einer Veränderung des Objekts, auf das eingewirkt wurde, eintritt. Damit wird die Kraft sowohl durch eine Stärke (Größe der Fähigkeit, Größe der Wirkung, Größe der bewirkten Veränderung) als auch durch eine Richtung (die Art der Einwirkung auf das Objekt, bei dem die Wirkung eintritt) gekennzeichnet. Das Wort wurde bereits im Mittelhochdeutschen (krafti) in der gleichen Bedeutung verwandt und soll auf den indogermanischen Stamm  grep- für Haken, Kraft und ger- für drehen, winden zurückgehen. In der ursprünglichen Bedeutung beschreibt der Begriff die Fähigkeit der Muskel, durch ihr Spiel wirken zu können. Er fand in der Physik Eingang in die Mechanik vor allem zur Beschreibung der Fähigkeit, Bewegung zu beeinflussen, in aristotelischer Vorstellung als Ursache der Bewegung, in der neueren Mechanik zur Beschreibung der Veränderung der Bewegung. Mathematisch wird die Richtungsabhängigkeit der Kraft vektoriell dargestellt. Die moderne Physik unterscheidet nunmehr vier Grundkräfte, dort auch als Wechselwirkungen bezeichnet, das sind: die Gravitation (Anziehungskraft), die elektromagnetische Kraft,  die schwache Kraft  (atomare Teilchen) und die starke Kraft (Atomkern). Der allgemeine Sprachgebrauch stellt zumeist auf die Fähigkeit zum Wirken (z.B. Arbeitskraft), manchmal auch auf den Vorgang des Bewirkens ab. Das Bewirken erfolgt physikalisch stets dadurch, dass eine bestimmte Menge Energie  (Leistung als Einheit pro Zeit, mechanische Arbeit pro Entfernung) übertragen wird. Die Kraft kann daher so beschrieben werden, dass sie mittels der ihr eigenen Richtung bei dem Wirkobjekt (auf das sie einwirkt) energetische Zustände verändert. Nach dem Erhaltungssatz der Energie (sie wird nur gewandelt und geht nie verloren) kann dies nur geschehen, indem die Kraft der Energie die Richtung gibt, mithin kann Kraft auch als gerichtete Energie umschrieben werden. Die Energie tritt nur in bestimmten Formen in Erscheinung, wie z.B. als kinetische (Bewegung), thermische (Wärme), chemische, elektrische Energie, als Strahlung, so dass jede Kraft eine dieser Formen zuzuordnen ist. Die in einer Kraft gerichtete Energie bringt die der ihr zugrundeliegenden Form entsprechende Wirkung bei dem Wirkobjekt zur Geltung und verändert dort den energetischen Zustand um den Betrag, den die Kraft übertragen hat. Das Wirkobjekt nimmt die ihrem neuen energetischen Zustand entsprechende Form an. Über die Kraft vermittelt sich somit die Potenz der Energie. Aufgrund der universellen Plastizität der Energie kann diese jede Form annehmen und somit auch jede Kraft erzeugen. Hierzu bedarf es nur der durch eine Information gegebenen Vorgabe der Richtung, die sie zu nehmen hat. Aus dieser Eigenschaft der Energie folgt auch die Universalität der Evolution, die sie mittels geeigneter Mutationen jede Form annehmen lassen kann. Auch der Mensch fügt sich diesem Zusammenhang dadurch ein, dass ihm als ein Abbild der energetischen universellen Plastizität seine Freiheit gegeben ist, die es ihm ermöglicht, jegliche Form seines Willens zu bilden und mittels seiner Willenskraft auf etwaige Wirkobjekte einwirken zu können. Über das Ergebnis indessen entscheiden nicht die Willenskraft sondern die betroffen Lebensverhältnisse und ihre Bedingungen. Denn die plastische Universalität betrifft nur seinen freien Willen und damit seine Willenskraft, seine Möglichkeiten zu wirken, werden indessen durch die Bedingungen, unter denen sich sein Leben bildet (als ein Werden), bestimmt. Die universelle Plastizität der Energie und damit auch der freie Willen des Menschen beruhen selber auf einer der Energie zuzuordnenden allgemeinen Kraft, die nach Auffassung des Heiligtums die Kraft der Göttin ist. Das einzige über den Menschen Hinausweisende ist seine Teilhabe am allgemeinen Leben, dem er durch Geburt und seine Geschlechtskraft als Fähigkeit zur Vermehrung verbunden ist. Das allgemeine Leben, das sich in der Belebung der Welt spiegelt, ist nicht Ergebnis einzelner Energieformen, sondern das Ergebnis (die Wirkung) einer allgemeinen Kraft. Das einzelne Leben bildet sich zwar (in seinem Werden) als jeweiliges Ergebnis der unterschiedlichsten energetischen Formen, die allein zusammengefügt indessen noch nichts Lebendiges zu erzeugen vermögen. Das Lebendige entsteht nur durch seine Teilhabe an dem allgemeinen Leben, wie das der Art und das der Welt. Dies zeigt, dass die das allgemeine Leben bewirkende Kraft allgemeiner und universeller sein muss, als die einzelnen jedes Werden bestimmenden Energieformen. Wir definieren diese allgemeine Kraft als das Göttliche, weil sie zwar uns bedingt, wir aber nicht sie bedingen oder beeinflussen, noch nicht mal sie vollends erkennen können, wenn sie uns auch, wie durch das Glück, die Richtung weist. Wir können ihr uns nur in der Weise nähern, dass wir die Wege beschreiten, auf denen sie sich uns gegenüber äußert und von uns wahrgenommen wird, wie bei der Zeugung und den ihr zugrundliegenden Vorgängen, was sich in der leiblichen Verehrung der Göttin im Heiligtum niederschlägt. Unsere Verbindung zum Göttlichen ist das einzige reale Allgemeine, dessen Teilhabe wir fähig sind und die wir in Wahrnehmung der allgemeinen Kraft der Göttin bei der Belebung der Welt in unserem Bewusstsein erfahren. Wir können daher festhalten, dass aller Energie eine allgemeine Kraft –und zwar die der Göttin- zukommt und dass diese Kraft auch die universelle Plastizität der Energie bestimmt und die hierzu erforderlichen Informationen erteilt und damit auch die Ursache für die menschliche Freiheit darstellt. Ohne Universalität käme ihr keine Bedeutung zu.


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