Mit Leiblichkeit
wird die Abhängigkeit des Lebens
von der Materie umschrieben. Die Belebung der Materie erfolgt, indem die hierfür verantwortliche allgemeine
Lebenskraft auf sie trifft. Sie ist
ein leiblicher Prozess, bei dem eine allgemeine Energie
auf die Materie stößt und dabei die betroffenen
einzelnen Teile infolge der Bindungskraft sich in der Weise organisieren lässt,
dass hieraus ein Leib entsteht. Die Energie selbst verfügt über Eigenschaften eines Seins (das heißt, sie ist vorhanden, ohne selbst bewirkt zu werden) und
nimmt im Rahmen der ihr zukommenden universellen
Plastizität die Richtung
einer Kraft
in Form der Lebenskraft an. Dies geschieht in der Weise, dass die hiermit
verbundene Information
an die einzelnen beteiligten materiellen Teile weitergegeben wird und diese
sich zu lebende Einheiten verbinden lassen. Die belebende Wirkung beruht auf
der verbindenden Kraft der hierzu gerichteten Energie. Der Schöpfungsakt besteht in dieser verbindenden Wirkung, die die
sich entsprechend der vorgegebenen Information verhaltenden einzelnen Teile zu
einem gemeinsamen Werden
zusammenfügt. Dieser Prozess bleibt ein leibliches
Werden, denn die Information selbst hat nicht Teil an dem Leben. Sie ist daher
auch nicht dem Schicksal des Werdens unterworfen, das stets einen Anfang und
ein Ende hat und damit sterblich ist. Die
Information ist ihrer Bedeutung nach allgemein,
da sie sowohl der räumlich wie auch zeitlich nicht begrenzten
Vermittlung von Verhalten Einzelner bestimmenden Inhalten dient, als auch sich
an eine Vielzahl einzelner Informationsempfänger
richtet. Aus dieser scheinbar allgemeinen Gültigkeit
folgern vor allem die Idealisten eine
selbständige geistige
Bedeutung der Information, die indessen ohne leiblichen Bezug jede eigene
Bedeutung verliert. Nur in der Umsetzung in den Prozessen des Werdens kann sich
die Gültigkeit einer Information erweisen, nicht anders als ein
Rezept in einem Kochbuch. Hierin erweist sich auch der Primat des Leiblichen,
Leben ist nur leiblich möglich. Viele Ideologien, vor allem
idealistische, leugnen diesen Vorrang, indem sie dem informativen Gehalt
Eigenschaften eines Seins beilegen und hierdurch dem transistenten Vorgang
eines jeden Werdens und damit dem Leben selbst nur eine letztlich virtuelle
Bedeutung zugestehen. Hierauf beruhte die Entleiblichung des Menschen im
Christentum, in der der Leib selbst zur Last und seine Bedürfnisse zur Sünde
erklärt wurden, wie sie als Folge der Verschriftlichung
seit der Patriarchalisierung betrieben wurde. Damit wird aber unzulässigerweise eine Eigenschaft des der allgemeinen Belebung
zugrundeliegenden Seins in Form der allgemeinen Energie auf die einzelnen
inhaltlichen Vorstellungen übertragen. Hierdurch gelingt es, das Leben zu
instrumentalisieren und das einzig leibliche Leben Einzelner bestimmten
Interessen zu unterwerfen. Hierauf beruhen Missbrauch und Ausbeutung von
Menschen, bis zur Forderung, deren Leben bestimmten Interessen aufopfern zu müssen, wovon die Geschichte voll ist. Der ideologische
materialistische Gegenpol glaubt, allein durch Zusammenfügen von Information und Materie Leben schaffen zu können und unterwirft den Einzelnen und damit das
eigentliche leibliche Leben ebenso allgemeinen Zielsetzungen, wie im Marxismus und
auch im Sozialismus
etwa dem eines Klassenkampfes. Damit wird wiederum eine Instrumentalisierung
des einzelnen leiblichen Lebens bezweckt, um es einer Verallgemeinerung
behaupteter Lebenszwecke zu
unterstellen. Indessen vermag
weder der Geist, in seiner Eigenschaft als Information, noch die Materie, durch
bloße Übernahme der Information, Leben werden zu
lassen, sondern allein die verbindende und Einzelnes zusammenfügende Kraft der Energie schafft den Leib, wie sich daraus
erweist, dass Leben stets nur in Ableitung von bereits bestehenden Lebensformen
entstehen kann. Die Energie verstehen wir im Heiligtum als schöpfende Potenz und bezeichnen sie als göttliche Eigenschaft, in personalisierter Form auch als
Gott oder Göttin, wobei das Bild der Göttin mit der ihr zugeschriebenen Fruchtbarkeit den
Prozess der Belebung besonders zu verdeutlichen vermag. Diese Energie durchdringt
den Leib des Menschen durch die von ihm empfundene Lust und
Liebe und die Vorstellung von dem Glück. Dies sind Spuren der Göttlichkeit im Leben und in
dem hierbei bewirkten Leib. Aus diesem Grund knüpft
die Verehrung dieses Göttlichen wie im leiblichen
Gebet an diesen leiblichen Spuren
an, da nur sie zum Ursprung des Lebens in Form der Göttinnen oder auch Götter führen können. Zu ihnen gelangt man nur über den Leib, indessen weder über den Geist (Information) noch über die Materie. Nur im Prozess des Werdens entfaltet
sich die allgemeine Lebenskraft als Kraft der
Göttin, die sich im
leiblichen Gebet dem einzelnen Menschen eröffnet und sie ihre Bindungskraft als allgemeine Liebe erfährt.
Aus der universellen Plastizität der göttlichen
Energie, der auch die allgemeine Lebenskraft entstammt, folgt der Anspruch auf
Vollständigkeit der Schöpfung, da im Rahmen der Universalität ein Jedes möglich
ist. Der Mensch als hierbei bewirktes Ergebnis dieser Schöpfung erfährt diesen Anspruch als göttliche Liebe. Denn
Vollständigkeit kann nur bedeuten, dass der
Bewirkende sein entsprechendes Interesse auf die jeweiligen Ergebnisse richtet.
Daher strebt die Göttin danach, sich mit dem Menschen wieder zu vereinen.
In der Universalität des Prozesses ist die Vollständigkeit begründet.
Die Liebe aber ist nichts anderes als eine Eigenschaft der göttlichen Energie, die das Einzelne zum Prozessganzen sich
verbinden lässt, mit der Lust empfindet
der Mensch das Werden und das Glück reißt den Himmel auf,
um die Richtung seinem Streben vorzugeben. Dies erfährt der Mensch alles leiblich. Da Leben nur leiblich sein
kann, lässt es sich auch nur über den Leib und dessen Bedürfnisse
definieren. Die weitverbreitenden Versuche, das Leben und die Belebung mittels
der Vorstellung vom Tod,
also der Beendigung des Prozesses des Werdens, zu definieren, müssen scheitern und dienen allein ideologischen Zwecken.
Beiträge:
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Leo: Wiederherstellung der Leiblichkeit
Die Entleiblichung des Menschen
Allgemeine Liebe, Entfreiung und Verlässlichkeit
Idealismus – eine Anmaßung von Göttlichkeit
Sein und Werden in der Göttin Schoß
Virtualisierung allgemeiner Lebenskraft zu Gesellschaft und Kultur
Der Kommunikation allgemeine Bindungskraft
Das Sein - Grundlage des Lebens
Universelle Plastizität der Energie und des Menschen Freiheit
Des Menschen Liebe kommt vom Leib
Allein der Leib der Göttin entgrenzt die Nächstenliebe
Die Liebe der Göttin ist leiblich
Keine Lust und Liebe, die nicht der Göttin wären
Leo: Leibliche Verehrung der GöttinLeo: Vis Vitalis perennis
Der Göttin Leib bewegt die Welt
Im Lichte der Göttin
Der Göttin Gier und Sehnsucht sind von dieser Welt
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